Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

Örtliche Kämpfe an der Südtiroler Front 
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gelang es dem Feinde am 5.Oktober, im Bereiche des vom Gdl.Erzher¬ 
zog Peter Ferdinand befehligten k. u. k. V. Korps, südlich des Stilf ser- 
joches eine Felsenstellung der 164. IBrig. auszuheben. Mitte Oktober kam 
es neuerlich im Ortlergebiete und bei der 22. SehD. im Tonaleabschnitt 
zu lebhaften Patrouillenkämpfen. Auch im Bereiche des XX. Korps im 
Adamellogebiete sowie in den Judicarien entwickelten die Italiener eine 
lebhafte Erkundungstätigkeit. Angriffe vortastender kleiner feindlicher 
Abteilungen fanden auch im Abschnitt Riva, am Gardasee und auf dem 
Ostflügel des XXI. Korps am Loppiosee und bei Mori statt. Die italieni¬ 
sche Artillerie beschoß die Ortschaften im Arcobecken und im Etschtale. 
Sehr rege war die Tätigkeit der feindlichen Flieger. So erschienen am 
5. Oktober im Morgengrauen feindliche Flugzeuggeschwader im Etsch¬ 
tale, warfen Bomben ¡auf Calli ano, ¡auf einen von Neumarkt nach Süden 
fahrenden Zug und auf unsere, Flugplätze. 
An der Gebirgsfront östlich der Etsch traten des öfteren feindliche 
Erkundungsabteilungen auf und versuchten vornehmlich im Kampfab¬ 
schnitt der 56. SchD. des XXI.Korps auf dem Zugnarücken und gegen die 
Stellungen der Kaiser jägerdi vision im Pasubioabschnitt, am Borcolapaß 
und im Laghibecken vorzustoßen. Am 22. Oktober vermochte eine Sturm¬ 
abteilung des KSchR. III ;auf dem Corno in die feindlichen Stellungen 
einzudringen und mit Beute zurückzukehren. Fast an allen Stellen der 
West- und Südfront Tirols war um die Mitte Oktober eine Zunahme des 
feindlichen Artilleriefeuers wahrzunehmen. 
Diese überaus lebhafte Tätigkeit der feindlichen Artillerie und In¬ 
fanterie gegen den rechten Flügel der k. u. k. 11. Armee sollte anschei¬ 
nend das durch Gefangenenaussagen bestätigte Abziehen von englischen 
Kräften von der Hochfläche von Asiago verschleiern. Ein am 4. Oktober 
um 3h früh bei Asiago losbrechender örtlicher Angriff des Feindes führte 
bei der 16. ID. des XIII. Korps an zwei Stellen zu Einbrüchen. Im Ge¬ 
genstoß wurde der eingedrungene Feind wieder geworfein. Am 7. und 
9. Oktober steigerte sich die lebhafte Artillerietätigkeit des Feindes der¬ 
art, daß ein größerer Angriff auf. der Hochfläche erwartet werden 
mußte. Es fühlten jedoch nur feindliche Patrouillen vor. Stete Gefechts¬ 
bereitschaft und italienisches Gas ließen aber die Truppen nicht zur 
Ruhe kommen, die überdies unter dem andauernden schlechten Wetter 
litten. Die Erkrankungen nahmen stark zu, weil die unterernährten Kör¬ 
pier den Witterungsunbilden nicht genug Widerstand entgegensetzen 
konnten. Trotzdem boten unsere Truppen auf der Hochfläche ihre letz¬ 
ten Kräfte auf, um in diesem zermürbenden Stellungskrieg auszuharren.
	        
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