Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

Rückverlegung der in Aussicht genommenen Verteidigungslinie 
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Die Kämpfe um Nis 
(9. bis 12. Oktober) 
Im Sinne der Aufgabe, Nis so rasch wie möglich zu gewinnen, nahm 
die serbische 1. Armee am 9. Oktober vormittags die Vorrückung in der 
Richtung nach Norden in breiter Front beiderseits der Morava wieder 
auf und stieß südlich der Toplica auf die abwehrbereiten Truppen des 
Alpenkorps und der 219. Division. Auf dem westlichen Moravaufer drang 
die serbische DonD. im Laufe des Tages nach erbitterten Kämpfen in die 
Linie der 219. ID. ein und faßte dort stellenweise festen Fuß. Aber auch 
östlich der Morava glückte es einer kleinen Kolonne mit Artillerie der 
serbischen MorD., in dem Nis südlich vorgelagerten unübersichtlichen 
Höhengelände die stützpunktartige Aufstellung der 219. ID. zu durch¬ 
stoßen und bis auf 10 km an Nis heranzukommen. D,as Alpenkorps hatte 
indessen auf den Höben südlich von Prokuplje alle feindlichen Angriffe 
abgewiesen. Im westlichen Mazedonien mußten aber die schwachen Be¬ 
satzungen von Mitrovica und Prizren nach Kämpfen mit überlegenem 
Feinde diese Orte räumen. 
Damit war am Westflügel der Heeresgruppe eine neue Lage ge¬ 
schaffen; die beabsichtigte Hauptwiderstandslinie mußte wenigstens in 
diesem Teil nach hinten verlegt werden. Das Heeresgruppenkommando 
hielt es überdies für „unwahrscheinlich", daß die zur Hälfte noch im 
Aufmarsch begriffene 11. Armee auf die Dauer deim zahlenmäßig über¬ 
legenen serbischen Heere bei Nis erfolgreich würde standhalten können, 
dies um so weniger, als nach Fliegermeldungen voim 9. Oktober starke 
feindliche Kräfte über Vranje im Anmarsch waren. Es erschien daher 
als ein Gebot zur Erhaltung der Kräfte und der Lage überhaupt, dien 
tapferen Truppen der 11. Armee das Los der k. u. k. 9. ID. zu ersparen 
und sie nicht vereinzelt in entscheidungsuchenden Kämpfen aufreiben zu 
lassen, ehe noch die Verstärkungen herangekommen waren. Das Heeres¬ 
gruppenkommando betrachtete es nur „als eine durch die Umstände ge¬ 
botene Vorsichtsmaßregel", den Kommandierenden General in Sarajevo, 
GO. Sarkotic, zu verhalten, sich über die zur Verteidigung von Bosnien 
und der Herzegowina erforderlichen Kräfte klar zu werden, falls die 
11. Armee gezwungen wäre, den Rückzug auf das Nordufer der west¬ 
lichen Morava und auf die Höhen nördlich von Alekisinac oder gar hin¬ 
ter die Save und die Donau anzutreten. Desgleichen wurde der Führer
	        
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