Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

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Dem. Niedergang entgegen 
findliche Batterien waren mit aller Beschleunigung um Prizren zu ver¬ 
einen, um die von hier über Djakova nach Ipek (Pej,a) führenden Wege 
zu sperren. Da diese Truppen zu einem längeren Widerstand kaum ge¬ 
eignet erschienen, wurde das Armeegruppenkoimmando Albanien von 
Baden aus angewiesen, eine stärkere Krafteinhieit, womöglich die 220. 
LstlBrig., nach Prizren vorauszusenden. Das Militärgeneralgouvernement 
Serbien wieder hatte zwei Bataillone des Streif regiments und eine Bat¬ 
terie unter dem Befehle des Kommandanten des Streif regiments, Obst. 
Edi. v. Klemm, von Krusevac über Blace und Kursumlija nach Pristina 
zu entsenden, um die von Skoplje in das Amselfeld führenden Wege 
abzuriegeln. 
Indesndiei zur Sicherung der westlichen Einbruchslinie nach Alt-Serbien 
und Montenegro angeordneten Bewegungen in Durchführung begriffen 
waren, nahmen die Kämpfe am Ostflügel der deutschen 11. Armee wie¬ 
der ihren Fortgang. 
Die k. u. k. 9. ID., die in Venetien vom 23. September an in aller 
Hast zunächst nur mit der Infanterie auf die Bahn gesetzt worden war 
und in Vranje und südlich davon ausgeladen wurde, hatte bis zum 2. Ok¬ 
tober etwa 20 km südwestlich von Vranje bei Gramadan und auf der 
Höhe Rujan beiderseits der Moravica eine Stellung bezogen, um „die 
Enge von Vranje offen zu halten". Dem Auftrage des Generalkomman¬ 
dos 61 nach sollte diese Stellung bei überlegenem Angriff rechtzeitig ge¬ 
räumt werden. Die Ausdehnung der Stellung — 15 km — stellte an die 
9 schwachen Bataillone x) der 9. ID. mit einem Gefechtsstand von kaum 
3300 Gewehren und mit 16 deutschen Geschützen außerordentliche An¬ 
forderungen. Die 9. FABrig. war erst im Anrollen. Als endlich am 6. Ok¬ 
tober zunächst zwei, dann fünf Batterien des FAR. 109 zur Verfügung 
standen, fehlte es an Munition. Aus allen fünf Batterien konnte nur eine 
Batterie zu sechs Geschützen formiert und mit etwa 400 Schuß versehen 
werden. Die restlichen Geschütze hatten nur etwa 10 Schuß für jedes 
Rohr. Die Entsendung starker Sicherungen, die befehlsgemäß weit seit¬ 
wärts hinausgeschoben wurden, bedeutete eine weitere Schwächung der 
Kampfkraft der 9. Division. Die Truppen selbst, der nationalen Zusam¬ 
mensetzung nach fast durchwegs slawischer Herkunft, waren abgekämpft, 
stark malariaverseucht, mit zerschlissenen Zwilchmonturen bekleidet, der 
Ersatz zum Teil barfuß. 
Der Oberkommandant des Orientheeres, Gen. Franchet d'Esperey, 
!) Die Bataillone 11/30 und 1/102 waren nach Sofia entsendet, das Sturmbataillon 
in Nis zurückbehalten worden.
	        
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