Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

Durchstoßen der bulgarischen Front 
505 
Die bisherigen harten Kämpfe hatten aber die Kampfkraft einzelner bul¬ 
garischer Truppenteile fast aufgezehrt. Sie räumten widerstandslos bei 
einem gegen Abend von den Serben neuerlich unternommenen Vorstoß 
den Schlüsselpunkt der Stellung, den Kosjak und dite Höhen westlich 
davon. Das erst spät nachts dicht nördlich der Höhe Kosjak eintref¬ 
fende sächsische Reserve jägerbataillon 13 konnte trotz allen Heldenmutes 
das Blatt nicht mehr wenden1). Damit war die neuerliche Zurücknahme 
der beiden bulgarischen Divisionen in der Nacht auf den 17. September 
in die nur wenige Kilometer nördlicher gelegene dritte Stellung nötig 
geworden. Doch auch hier sollte kein Halten mehr sein, obwohl es dem 
GM. Reuter gelungen war, in der Mitte der Schlachtfront auf den Höhen 
südlich von Vitoliste und Rozden die Verteidigung aufzurichten. Denn 
mittlerweile hatte der Kommandant der bulgarischen 2. Division ohne 
sonderlichen Anlaß und ohne auch seine Nachbarn von diesem schwer¬ 
wiegenden Schritt zu verständigen, seine Truppen in den Vormittags¬ 
stunden des 17. September hinter die Cerna zurückgenommen und so dem 
Feinde die Möglichkeit gegeben, den notdürftig aufgebauten Abschnitt 
des GM. Reuter in Front und Flanke mit überlegener Wucht anzufallen 
und zu zertrümmern. 
Am 17. September abends ¡mußten auch die Reste der Division Reu¬ 
ter hinter die Cerna zurückgenommen werden. Damit war die Verbin¬ 
dung zwischen der 2. und der 3. Bulgarendivision endgültig gestört; 
eine Lücke von 25 km tat sich auf, die mangels an Reserven nicht mehr 
geschlossen werden konnte. 
Demgegenüber hatten die Serben den,.beherrschenden Höhenkamm 
erkämpft; die nunmehr nach Norden sich^ffnenden Täler führten der 
Heimat zu. Der Durchbruch durch die im wesentlichen aus Bulgaren 
gebildete deutsche 11. Armee war vollendet, das Tor für die Verfolgung 
weit aufgerissen. 
Der bulgarische S o n d e r f r i e d e 
Die Auffassung des k. u. k. AOK. und der DOHL., daß die bulgari¬ 
sche Front einem Ententeangriff aus eigener Kraft werde standhalten 
können, hatte sich als trügerisch 'erwiesen. Die Lage auf dem maze¬ 
donischen Kriegsschauplatz war ernst geworden; rasche Hilfe tat not. 
1) Keil und Litt row, „Das Kgl. Sächs. Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 13 im 
Weltkriege" (Dresden 1934), 150 f.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.