Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

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Dem Niedergang entgegen 
der im Einbruchsraum stehenden bulgarischen Regimenter. Der ungleiche 
Kampf mußte trotz zähester Abwehr bald zu Ende gehen. Ehe sich noch 
der Abend über das Schlachtfeld senkte, waren auch die letzten bulgari¬ 
schen Verteidigungsanlagen in diesem Höhengelände dem vereinigten 
Ansturm der Franzosen und Serben zum Opfer gefallen. Damit aber war 
die erste bulgarische Stellung in einer Breite von 11km vollends durch¬ 
schlagen und jene Lücke gerissen, durch die die serbischen Divisionen 
des hinteren Treffens zum Angriff auf die bulgarische zweite Stellung 
vorgehen konnten. Sie brachen jubelnd über die eroberte Stellung hinaus 
zur Verfolgung in der Richtung auf die Höhe Kosjak und östlich davon vor. 
Die schwachen Reste der bulgarischen Regimenter alber zogen sich 
niedergeschlagen bei einbrechender Dunkelheit auf den sich in den Kie¬ 
ferwäldern verlierenden Pfaden zur zweiten Stellung zurück. Auf dem 
Kampf field war es still geworden. Nur vom Sokol her tönte noch Ge¬ 
fechtslärm; dort boten die Verteidiger in ihren Felsenstellungen allen 
Angriffen Trotz, bis auch sie nachts dem Befehl gemäß die so helden¬ 
mütig verteidigte Stellung räumen mußten. 
Als am 15. September mittags die Absicht des Feindes, auf dem Rücken 
des Dobra pol je durchzustoßen, klar zu Tage trat, hatten das deutsche 
11. Armeekommando und das Kommando der Heeresgruppe Scholtz alle 
verfügbaren Reserven in der ungefähren Stärke einer Brigade gegen den 
Einbruchsraum in Marsch gesetzt. Mit deren Eintreffen konnte im Laufe 
des 16. September .gerechnet werden. Auch stellte das deutsche Armee¬ 
kommando den Einklang in der Rückzugsbewegung der beiden geschla¬ 
genen bulgarischen Divisionen her. Um weiters eine einheitliche Führung 
zu straffer Abwehr im Einbruchsraum zu gewährleisten, wurden die an 
der Naht der 2. und der 3. Division der Bulgaren kämpfenden Truppen 
unter dem in der bulgarischen Armee sehr angesehenen preußischen 
GM. v. Reuter zur „Division Reuter" zusammengefaßt1). 
So schien ^lles vorgekehrt, um den feindlichen Einbruch abzugren¬ 
zen und die Kampflage in der von Natur aus überaus starken, wenn 
auch mangelhaft befestigten, zweiten Stellung wieder herzustellen, die ohne 
feindlichen Druck in der Nacht auf den 16. September bezogen wurde. 
Noch im Laufe dieser Nacht hatten sich die Divisionen der 2. und auch 
der 1. Armee der Serben an die neue bulgarische Front her ange schoben 
und mit Tagesanbruch den Angriff in breiter Front, von der Gerna bis 
an den linken Flügel der bulgarischen 3. Division eröffnet. Die Bulgaren 
wiesen in zäher Gegenwehr tagsüber wohl alle serbischen Vorstöße ab. 
x) D i e t e r i c h, 31 f.
	        
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