Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

Erfolgreicher Gegenschlag der Franzosen 
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Die Gegenangriffe der Ententeheere 
(18. Juli bis 14. August) 
Der geplante Großangriff der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht 
in Flandern kam nicht mehr zur Ausführung, denn schon am 18. Juli 
holte Gen. Foch zum Gegenschlag aus. Er plante, einen Zangenangriff 
gegen den zwischen Aisne und Marne vorragenden deutschen Frontteil 
zu führen. In dessen Westflanke hatten sich Franzosen und Amerikaner 
schon in den letzten Wochen günstiger Ausgangsstellungen bemächtigt. 
Aus diesen griffen die inneren Flügel der nördlichen und der mittleren 
französischen Heeresgruppe am 18. Juli mit zwei starken Gruppen an. 
Amerikanische Divisionen waren bereits in die Angriffsarmeen einge¬ 
gliedert. Den Hauptang(riff hatte; die französische 10. Armee zu führen, 
die über 18 Infanterie- und 3 Kavalleriedivisionein verfügte. Die südlich 
anschließende französische 6. Armee begleitete den Angriff mit 8 Infan¬ 
teriedivisionen 1). Der Vorstoß gegen die Südfront des deutschen Stel¬ 
lungsbogens blieb zunächst auf örtliche Teilunternehmungen beschränkt, 
da die zwischen der Marne und Reims kämpfenden französischen Ar¬ 
meen der französischen „Heeresgruppe Mitte" wegen der eben über- 
standenen harten Abwehrkämpfe zunächst nicht in der Lage waren, 
einen nachhaltigen Angriff zu führen. 
Die im Westteile des bedrohten Stellungsbogens stehenden deutschen 
Heereskörper der 9. Armee und des Westflügels der 7., zusammen 18 
teils abgekämpfte, teils durch eine Grippeepidemie geschwächte Divisio¬ 
nen, vermochten ihre unausgebauten Stellungen trotz zähester Gegen¬ 
wehr gegen den übermächtigen Kampfwagenangriff2) nicht zu behaupten. 
Der Einbruch des Feindes gedieh am ersten Schlachttage stellenweise bis 
zu einer Tiefe von acht Kilometern3). Im Gegensatze zu ihrer bisherigen 
Kampfweise hatten die Franzosen den Angriff gleichzeitig mit dem 
Feuer der schweren Artillerie begonnen. Der Feuerwalze folgten dichtauf 
die Sturminfanterie und zahlreiche Tanks. 
x) Stenge r, Schicksalswende. Von der Marne bis zur Vesle 1918 (Oldenburg 
1930), 14 ff. Bei diesen beiden Armeen befanden sich 1100 Feldgeschütze, 1005 mitt¬ 
lere und schwere Geschütze, 493 Panzerwagen und 1143 Flugzeuge. 
2) Kr äfft, Der Durchbruch (Hamburg 1937), 395 ff. 
3) Gu der i an, Kraftfahrkampftruppen (Militärwissenschaftliche Rundschau, 
Berlin 1936,. 1. Heft, 62).
	        
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