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Der Balkan und der Osten im Sommer 1918
Rückzug um einen Tag zu verschieben. Am 1. August nachmittags ent¬
schloß sich Gen. Ferrerò sogar, mit seinem Ostflügel die Linie Sinja—
Berat—Cafa Darz vorläufig zu behaupten und bei Krpica mit den Fran¬
zosen in Fühlung zu bleiben. Nun. befahl auch der Kommandant der
französischen Orientarmee, in Übereinstimmung mit den Italienern die
bereits vorgesehene Rückbewegung durchzuführen.
Während am 1. August die Verbände der 47. ID. in den am Vortage
erreichten Linien ohne nennenswerte Kampfhandlungen aufschlössen,
überschritt die 81. ID. auf der ganzen Front die letzten Stellungen des
Feindes, aus denen seine Nachhuten geworfen wurden.
Nach dem Befehle vom 1. Au,gust sollte die 47. ID. die erreichte
Linie in eine Dauerstellung zur tätigen Verteidigung einrichten, die
81. ID. dagegen weiter ¡angreifen und die Linie Hidran—N.arta—-<¡>-1900
(südöstlich von Gora Top) sowie den Anschluß an die Bulgaren erreichen.
Am 2. August abends hatten nunmehr auch die Franzosen ihrem
Rückzug beiderseits des Devoli begonnen, und tagsdarauf trat der linke
Flügel der französischen 57. ID. nördlich von Krpica in Verbindung mit
den Italienern. Gegen Osten hin verlief die vorbereitete Linie der Fran¬
zosen über die stark befestigten Höhen von Narta—Mascani und den
Rücken südlich der oberen Holta. Voir diesen Stellungen mußten die hart
nachdrängenden Truppen der k. u. k. 81. ID. nach teilweise hitzigen Ge¬
fechten mit den französischen Nachhuten am Abende des 7. August halt¬
machen. Nach dem letzten Befehl hatte sich nunmehr ;auch diese Division
zur tätigen Verteidigung einzurichten.
Stillstand der Operation
(8. bis 21. August)
Inzwischen waren die Kämpfe auch in den übrigen Abschnitten zum
Stillstände gekommen; am 8. August herrschte ¡an der gesamten albani¬
schen Front Ruhe, die im allgemeinen bis zum 21. August andauerte.
Wie sehr die beiden Gegner einer Atempause bedurften, geht aus den
Verlustziffern hervor. Das k. u. k. XIX. Korps verzeichnete im Monate
Jaxli einen Abgang von 6000 Mann, wovon nur 1500 Mann auf blutige
Verluste entfielen, während sich der Rest gleichermaßen auf Malaria-
kranke und Gefangene verteilte. Das italienische XVI. Korps hatte fast
ein Drittel seines Gefechtsstandes eingebüßt. Auch bei den Franzosen
hatten sich die Reihen bedeutend gelichtet. Daher herrchte hübein und