Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

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Der letzte Angriff der öst.-ung. Armee 
indessen Bosniaken sowie Teile des Kärntner IR. 7 mit dein todesmutig 
sich wehrenden Italienern, bis diese schließlich überwunden wurden und 
unter Zurücklassung ¿ahlreicher Toter und Verwundeter das Feld räu¬ 
men mußten. Nach diesem neuerlichen Fehl schlag verzichteten die ita¬ 
lienischen Führer auf den Gewinn des Solarolorückens; denn sie mußten 
sich ¡eingestehen, daß der hartnäckige Gegner mit den seit Wochen im 
Kampf stehenden, ausgebluteten italienischen Truppen nicht zu über¬ 
winden war. Diese auch für die öst.-ung. Führung bedeutsame Berghöhe 
blieb der einzige dauernd festgehaltene Raumgewinn aus der am 15. Juni 
begonnenen Schlacht. 
Von den in der Zeit vom 1. bis zum 15. Juli an der Kampffront der 
11. Armee vorgenommenen Umstellungen der Kräfte sind erwähnens¬ 
wert: die Ablösung der Edelweißdivision und der 36. ID. durch die 
5. ID., wobei dann die 36. ID. an Stelle der 26. SchD. die Sicherung der 
Landzungen von Foza und Sasso Rosso übernahm; ferner die Ablösung 
der 4. ID. durch die 28. Division. Die Verschiebungen der ausgelösten 
Divisionen hinter der Front sind der Beilage 23 zu entnehmen. 
Betrachtungen 
Die Ursachen des Mißerfolges 
Die große Schlacht in Venetien, in die Österreich-Ungarns Heer mit 
dem Aufgebot seiner letzten Kräfte und mit festem Siegeswillen einge¬ 
treten war, hatte mit einem schweren Mißerfolg geendet, der einer Nie¬ 
derlage gleichkam. Die weitreichenden Pläne, die auf ein Vordringen 
mindestens bis an die Brenta, womöglich aber bis an die Etsch gerichtet 
waren, fielen mit einem Schlage in sich zusammen. Ehe an die Schilde¬ 
rung der tiefgreifenden Auswirkungen dieses folgenschweren Ereignisses 
geschritten wird, erscheint es unerläßlich, die Ursachen klarzulegen, 
denen das Mißlingen der Offensive zuzuschreiben ist. Sie liegen vor¬ 
nehmlich in der Anlage des ganzen Unternehmens und im Kampfver¬ 
fahren, dann lauch auf materiellem Gebiet. 
In den vorangehenden Abschnitten (S. 186 ff.) wurde das Entstehen 
des Operationsplanes in allen seinen Entwicklungsphasen dargestellt. 
Aus ihnen ist zu entnehmen, daß sich hiebei ein geistiger Kampf der 
beiden Heeresgruppenkommandanten abgespielt hatte. FM. Conrad trat 
im wesentlichen für einen Stoß von der Hochfläche der Sieben Gemein¬
	        
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