Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

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Der letzte Angriff der öst.-ung. Armee 
Die italienische Heenesleitung machte sich den Grundgedanken die¬ 
ses Vorschlages hinsichtlich des Ortes und der Ziele zu eigen. Sie än¬ 
derte ;aber den vorgelegten Durchführungsentwurf in einschneiden der 
Weise ab. Vor ¡allem sollte die Leitung des Unternehmens in italienische 
Hand gelegt werden. Dazu wurde iam 1. März an Stelle des dem Führer 
der 1. Armee untergeordneten „Kommandos der Hochflächen" ein neues 
Armeekommando, idas 6., eingesetzt, nachdem bereits einige Ta,ge früher 
der linke Flügel der 1. Armee und das III. Korps, ¡also der Frontab¬ 
schnitt zwischen dem Stilf serjoch und dem Gardasee, verstärkt und dem 
neuerrichteten 7. Armeekommando unterstellt worden waren. Gemäß 
•der Absicht des Gen. Diaz sollte die 6. Armee, mit zwei italienischen, 
einem französischen und einem englischen Korps in der ersten Linie, den 
Hauptangriff ¡auf den Hochflächen führen. An anderen Abschnitten der 
Gebirgsfront waren nur Nebenangriffe vorgesehen. 
Das Ausreifen dieser Erwägungen zum Entschlüsse wurde aber 
durch die französische Oberste Heeresleitung gehemmt, die in wachsen¬ 
der Sorge wegen einer sich ankündenden deutschen Offensive die in 
Italien stehenden französischen und britischen Truppen lieber an die 
Westfront herangeholt hätte. Immerhin traf Gen. Diaz im Einvernehmen 
mit den Generalen der Alliierten weitere Anordnungen, als wider Er¬ 
warten anfangs März eine englische Division abberufen wurde, ferner 
am 10. März Gen. Fayolle und einige Tage später der Kommandant der 
in Italien stehenden englischen Streitkräfte, Gen. Plumer, den Zug be¬ 
stiegen, um nach Frankreich zu fahren (S. 154). Dessenungeachtet rückten 
Mitte März das französische XII. Korps in den Abschnitt von Asiago 
und zu seiner Linken das britische XIV. Korps in die Kampflinie vor, 
während das 2. Armeekmdo. mit dem VIII. und dem XXVII. Korps der 
Italiener, sich nunmehr zwischen die 4. und die 3. Armee einschiebend, 
die ¡auf dem Mt. Tomba, bei Cornuda und auf dem Montello haltenden 
fünf französischen und englischen Divisionen ablöste. Diese gelangten 
sodann teils hinter die 6. Armee, teils in die Gegend von Verona, wobei 
man darauf Bedacht nahm, sie nötigenfalls rasch abbefördern zu können. 
Ihre Abberufung ¡an die Westfront erfolgte denn auch schon Ende März. 
Im April wurde ferner auch das im Herbst ganz zerschlagen gewesene 
italienische II. Korps nach Frankreich gesandt, wo es in den Argonnen 
in (den Kampf trat1), ein Beweis mehr dafür, daß das italienische Heer 
die Spuren der Niederlage bereits restlos getilgt hatte. Als Ersatz für 
die ¡abrollenden Einheiten rückte die Masse der 5. Armee näher zur 
x) Oddone, Storia della guerra d'Italia 1915—1918 (Brescia 1926), 434.
	        
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