Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

Der Angriffsentwurf des Gen. Fayolle 
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wurden. In dieser, durch Querriegel zu einem losen Netz verbundenen 
Linie fanden die größeren Reserven Aufstellung, die gegebenenfalls von 
hier aus zum Gegenangriff verbrechen sollten. Die weiter zurückliegen¬ 
den Stellungen dienten zum Schutze eines etwa notwendig werdenden 
allgemeinen Rückzuges. Sie sind in der Beilage 15 dargestellt1). 
Ziele der Führung und Gruppierung der Kräfte 
Zu Beginn des neuen Jahres folgerte die italienische Heeresleitung 
aus verschiedenen Anzeichen, namentlich auch aus bestätigten Meldun¬ 
gen vom Rückmarsch und Abtransport deutscher Divisionen aus Vene¬ 
tian, daß eine Erneuerung der gegnerischen Offensive zunächst nicht 
mehr zu befürchten sei. Derart von dem noch zu Weihnachten arg emp¬ 
fundenen Druck befreit, widerrief die Heeresleitung nunmehr alle Wei¬ 
sungen, die für den Fall 'eines Rückzuges an den Mincio gegeben worden 
waren. Die „Schlacht um die drei Berge" — so nannte man in Italien 
den Ende Jänner ;auf dem Ostteil der Sieben Gemeinden unternomme¬ 
nen Vorstoß (S. 181 f.) 2) — erschien als ein verheißungsvolles Anzeichen 
wiedergewonnener Schlagkraft. Das Selbstbewußtsein kehrte zurück. An¬ 
fangs Februar unterbreitete der Führer der französischen 10. Armee, 
Gen. Fayolle, dem Gen. Diaz einen Entwurf für einen auf Rovereto, Le- 
vico und Pr i m ol ano zielenden Angriff, an dem die in Italien stehenden 
französischen und englischen Truppein sowie etwa gleichviel italienische 
Divisionen teilnehmen sollten. An diesem Entwürfe sind im Hinblick 
auf die fast zur selben Stunde auf der Gegenseite vom FM. Conrad ge¬ 
pflogenen Erwägungen (S. 190) die Darlegungen des Gen. Fayolle be- 
merkemswert. Er führte aus, daß eine Offensive über den Piave zur 
Rückgewinnung Friauls von vornherein auszuschalten sei, nicht etwa 
wegen taktischer Schwierigkeiten, die überwunden werden könnten, son¬ 
dern wegen der schwerwiegenden Gefahr, daß bei jedem Fortschritt in 
der Ebene zugleich die länger werdende Nordflanke zunehmender Be¬ 
drohung durch den Gegner ausgesetzt wäre, wenn dieser im Besitze der 
Gebirgsstellumgen bliebe. Diese Erwägung führe dazu, die Offensive 
gegen Norden über die Hochflächen der Sieben Gemeinden in der allge¬ 
meinen Richtung auf Trient zu führen3). 
!) 2 o 1 i, La battaglia del Piave (Rom 1923), 83 ff. 
2) Cab iati, La riscossa, 313 f. 
8) Franz. Gstb. W., VI, Text, 124 £.
	        
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