Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

Das neuartige Bild des Eisenbahnfeldzuges 
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selbst wenn sie durch die — allerdings leicht zerstörbare — Drahtver¬ 
bindung über alle Vorgänge stets unterrichtet blieb, konnte nur dann 
rechtzeitig eingreifen, wenn es hinter dem Rücken der Vorkämpfer keine 
aufgerissenen Schienen oder gesprengten Brücken gab, die den Zuschab 
von Reserven verhinderten. Die geistige Spannkraft von Führern kleine¬ 
rer Abteilungen und ihre Entschlußfähigkeit zu selbständigem Handeln 
wurden oft auf eine harte Probe gestellt. Die übergeordneten Befehls¬ 
stellen erfuhren das, was sich vorne abspielte, in der Regel sehr spät; 
sehr oft war die eingelangte Meldung bereits überholt. Drahtverbindun¬ 
gen, auch die vorgefundenen Dauerleitungen der Bahnen, konnte der An¬ 
rufer nur benutzen, wenn der Empfänger nicht auch auf der Fahrt war. 
Der ,,Eisenbahnfeldzug" legte allen Führern wie den Truppen neue Auf¬ 
gaben und — wenn auch der ermüdende Anmarsch zum Gefechtsfelde 
wegfiel — so doch in anderer Weise hohe Anforderungen auf. 
Am 28. Februar morgens überschritten die Divisionen der 2. Armee, 
zunächst im Fußmarsch, die Grenzen der Monarchie. Das XII. Korps, 
FZM. Braun, hatte die halbe 11. ID., FML. Ritt. v. Metz, von Podwolo- 
czyska nach Proskurow, mit einer Seitenkolonne unter dem 4. IBrigkmdo. 
von Zbaraz auf Szepietowka angesetzt. Das IR. 58 blieb als Reserve in 
Zbara£, das IR. 90 in Podwoloczyska. Sechs vom Armeekommando 
überwiesene Landsturmbataillone (S. 110) übernahmen den Schutz der 
Reichsgrenze. Die 30. ID., FML. Jesser, hatte von Satanów ebenfalls 
nach Proskurow, die 59. ID., FML. Pichler, mit der Hauptmacht von 
Husiatyn nach Jarmolincy zu rücken. Beide Divisionen beließen je ein 
Regiment (IR. 18 und 24) in den alten Stellungen. Das XXV. Korps, 
Gdl. Hofmann, hatte von der 155. HID. eine gemischte Abteilung aller 
Waffen nach Baiin gewiesen und der 54. SchD., FML. Edi. v. Severus, als 
nächstes Ziel Kamieniec Podolski gesteckt. Die Masse der 155. HID., 
FML. Ritt. v. Unschuld, bewachte den bisherigen Korps ab schnitt. 
Die öst.-ung. Truppen zogen zunächst fast unbehindert vorwärts. Die 
54. SchD. erreichte am 28. nach kurzem Geplänkel Kamieniec Podolski 
und schob tagsdarauf ihre Spitze nach Now aja Uszyca vor, während das 
Detachement der 155. HID. in Baiin eintraf. Die 59. ID. kam am 1. März 
bis Gorodok, mit dem vorgesandten F JB. 15 bis Jarmolincy. Das Sturm¬ 
bataillon 30 hatte nach einem Gewaltmarsch von 65 km, Bolschewiken ver¬ 
jagend, noch am 28. Februar abends Proskurow genommen, knapp bevor 
die ersten deutschen Truppen auf der Bahn von Starokonstantinow her 
einlangten.. Am nächsten Tag bestiegen die Stürmer einen Zug und 
fuhren nach Zmerinka voraus. Unterdessen rückten andere Vortruppen
	        
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