Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

88 Österreich-Ungarns Wehrmacht in den zwei letzten Kriegsjahren 
branche usw. Die dadurch wesentlich verkleinerte Traintruppe hätte 
dann zusammen mit der Kraftfahr truppe ausschließlich dem eigent¬ 
lichen Nachschub zu dienen gehabt. Es ist bemerkenswert, daß bei dieser 
Neuordnung eine die Eisenbahn-, Auto- und Traintruppe zusammen¬ 
fassende Bildung einer „Verkehrstruppe" ins Auge gefaßt wurde. 
Das Sanitätswesen 
Die Einrichtungen des Sanitätsdienstes erfuhren im Laufe des Krie¬ 
ges eine weitgehende Vervollkommnung, und die Hilfeleistung für Ver¬ 
wundete und Kranke ließ wohl selten mehr etwas zu wünschen übrig. 
Sowohl im Armeebereich als auch in der Heimat gab es so viele Sani¬ 
tätsanstalten, daß sie auch bei größerein Operationen allen Anforderun¬ 
gen zu entsprechen vermochten. Von den 570.000 Spitalsbetten, über die 
die Sanitätsanstalten des Hinterlandes verfügten, waren dauernd etwa 
150.000 unbelegt. Auch die Beförderungsmittel für Verwundete und 
Kranke waren bedeutend vermehrt worden und genügten — von vor¬ 
übergehend rein örtlichem Mangel abgesehen — jedem Bedarf. Statt 
der 52 Sanitätszüge des ersten Kriegsjahres verfügte man über 171 mit 
einem Fassungsraum für rund 13.000 liegende und 40.000 sitzende 
Verwundete und Kranke; auch gab es bereits 36 Krankenautokolonnen. 
Die Heilungserfolge, die außer den organisatorischen Vorsorgen 
vor allem der aufopfernden Arbeit und der Kunst der Ärzte zu danken 
waren, gestalteten sich denn auch im großen ganzen durchaus befriedi¬ 
gend. So konnten von Kriegsbeginn bis Ende Jänner 1918 von 118.000 
Offizieren und 4,600.000 Mann, die verwundet oder krank vom Schlacht¬ 
felde geschieden waren, 106.000 Offiziere und 2,858.000 Mann als Ge¬ 
nesene neuerlich an die Front rücken. 
Als die größte Leistung des Sanitätsdienstes muß jedoch die er¬ 
folgreiche Seuchenbekämpfung betrachtet werden. Dank den auf das 
strengste durchgeführten Schutzimpfungen trat in der zweiten Hälfte des 
Krieges die Cholera überhaupt nicht mehr auf, während Blattern und 
Bauchtyphus ebenso wie Ruhr und Skorbut stark eingedämmt werden 
konnten. Die Aufstellung einer ausreichenden Zahl von Bade- und Ent¬ 
lausungseinrichtungen trug nicht wenig zu dieser günstigen Entwick¬ 
lung des Gesundheitswesens bei. 
Bedeutend schwieriger gestaltete sich die Bekämpfung der Malaria, 
die in Albanien, und im Jahre 1918 auch bei den in Venetien nächst
	        
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