Volltext: Das Kriegsjahr 1918 ; 7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ; (7. Das Kriegsjahr 1918 ; [Textbd.] ;)

Vereinfachung des Trainwesens 
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Spezialkolonnen, wurden sowohl leichte (mit 40 t Transportleistung) als 
auch schwere Kolonnen (mit über 40 t Leistung) als armeeunmittelbare 
Verbände ¡zur Beförderung von Kriegsgütern aller Art bis in den Trup- 
peribereich verwendet. Zur Beförderung von Truppen mit Autokolonnen 
(Kraft wagenmär sehe) ist es in größerem Maßstabe bei öst.-ung. Truppen 
nirgends gekommen. 
Die starke Entwicklung des Kraftfahrwesens vermochte freilich nur 
zum Teile die Schwierigkeiten zu mindern, die dem Nachschübe durch 
den zunehmenden Pferdemangel erwuchsen. Eine Neuordnung des 
Trainwesens, durch die eine rationellere, in ihrem Aufbau beweglichere 
und anpassungsfähigere Trainorganisation geschaffen werden sollte, 
erwies sich daher als unvermeidbar. 
Praktisch war ja die ursprüngliche Widmung der Fahrverbände 
für bestimmte ausschließliche Zwecke (Verpflegsstaffel, Munitions- 
Staffel) schon lange nicht mehr wirksam. Nun aber wurden auch ver¬ 
schiedene Spezialtrains, wie Munitions- und Schanzzeugkolonnen, aufge¬ 
lassen und grundsätzlich der „Einheitsstaffel" eingeführt, dessen Bela¬ 
dung je nach dem Bedarf wechselte. Die Staffeln wurden überdies nicht 
mehr gleichmäßig auf die Heereskörper aufgeteilt, sondern bis auf zwei 
bei jeder Division, die ihr für interne Zwecke verblieben, innerhalb der 
Armeen nach dem jeweiligen Bedarf verwendet. Man verzichtete somit 
darauf, die Heereskörper dauernd mit einem Transportapparat auszu¬ 
statten, den sie zwar zu Zeiten großer Anspannung benötigten, viel 
Öfter aber unausgewertet stehen lassen mußten, während anderswo zu 
gleicher Zeit Not an Transportmitteln herrschte. 
Die zweifellos rationelle Neuordnung paßte vortrefflich für die 
Verhältnisse des Stellungskrieges. Inwieweit eine solche Zentralisierung 
jedoch dem Bewegungskriege entsprechen würde, war zumindest frag¬ 
lich. Sicherlich mußten den Divisionen dann wieder mehr Staffeln zu¬ 
gewiesen werden. Es fehlte daher nicht an Stimmen, die für ein© 
künftige Neuordnung des Trainwesens im Frieden einem ganz ent¬ 
gegengesetzten Verfahren, starker Dezentralisierung, ja selbst völliger 
Auflösung der Traintruppe das Wort redeten. Tatsächlich entschied 
man sich in den Plänen für die künftige Friedensorganisation für eine 
weitgehende Spezialisierung des Fahrdienstes in der Weise, daß alle 
Trains, die ihrem Wesen nach bestimmten Truppengattungen nahe¬ 
stünden, von diesen verwaltet -und geführt werden sollten, also die tech¬ 
nischen Trains von der Sap peur truppe, die Fahrzeuge der Sanitäts- und 
der Verpflegsanstal ten von der Sanitätstruppe und von der Verpflegs-
	        
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