Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Leistungen der Telegraphentruppen und der Bahnen 
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zum Teil sogar überschritten1), ungerechnet mannigfache Spezialabtei¬ 
lungen, die von Sappeuren aufgestellt und bedient wurden, wie die 
zahlreichen Abteilungen für die Erzeugung von elektrischem Lieht- und 
Kraftstrom, dann für den Betrieb von Gesteinsbohrern, Ventilatoren, 
Pumpen und anderen technischen Anlagen. 
Desgleichen hatten die Einrichtungen, die der Nachrichtenüber¬ 
mittlung dienten, einen Stand erreicht, der zumindest im Bereiche 
der mittleren und höheren Führung allen Ansprüchen gewachsen war. 
Im Jahre 1916 erhielten auch die Brigadekommandos eigene Brigade¬ 
telephonabteilungen. 
Größere Schwierigkeiten bereitete freilich die Verbindung im eigent¬ 
lichen Kampfbereiche sowie zwischen Infanterie und Artillerie, weil hier 
die Fernsprechleitungen stark unter der Wirkung des feindlichen Mas¬ 
senfeuers litten und der Fernsprecher gerade in den entscheidendsten 
Augenblicken versagte. Da vollbrachten wohl die braven Truppentele- 
phonisten, die die zerschossenen Drähte im schwersten Feuer wiederher¬ 
zustellen hatten, sowie die Meldeläufer, die, wenn alles andere versagte, 
ja immer das letzte Auskunftsmittel bildeten, wahre, nicht hoch genug 
zu schätzende Heldentaten. Sehr rasch lebten sich bei den Kampftruppen 
optische und akustische Signalmittel, wie verschiedenfarbige Leuchtrake¬ 
ten und aus besonderen Leuchtpistolen abzugebende Leuchtschüsse, ein, 
welche vornehmlich zur Verbindung zwischen Infanterie und Artillerie 
gute Dienste leisteten. 
Unvermindert hielt die entscheidende Bedeutung an, welche dem 
Verkehrswesen schon seit Kriegsbeginn zugefallen war. In den schick¬ 
salhaften Kämpfen zur Eindämmung der Brussilowoffensive erwies sich 
der unschätzbare Wert des in harter Arbeit erweiterten galizisch-polni- 
schen Bahnnetzes sowie der zu einem leistungsfähigen Bahnknoten aus¬ 
gebauten Anlagen von Kowel2). Es ist kaum auszudenken, wie sich das 
Heranführen der Kräfte zur Gegenoffensive ohne diese Einrichtungen 
gestaltet hätte. Sie waren in der Tat das Rückgrat der Ostfront geworden. 
Wesentliche Neuerungen brachte das Jahr 1916 indessen für das 
Verkehrswesen nicht. Die 1915 begonnenen Arbeiten wurden fortgesetzt. 
!) Es gab um diese Zeit 108 Sappeurkompagnien und 15 in der Regel zu den 
gleichen Aufgaben wie diese verwendbare Landsturmsappeurabteilungen, weiters 
1 Sappeurspezialbataillon für den Gaskampf, dann 60 Pionierkompagnien. Der Ba- 
taillonsverband war bei Sappeuren und Pionieren fast überall aufgelöst. 
2) Vgl. Ratzenhof er, Das Rückgrat der Dauerfront im Osten (Mil. wis s. 
Mitt., Wien, Jhrg. 1932, 974 ff.). 
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