Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Entwicklung der öst.-ung. Wehrmacht im Jahre 1916 
erfüllt, — es gab um diese Zeit 37 Fliegerkompagnien — als es auch 
schon durch die Entwicklung des Flugwesens bei den Feinden überholt 
war und erweitert werden mußte. Zum Glück hatte die Industrie bereits 
eine Leistungskraft gewonnen, auf Grund derer das Kriegsministerium 
die Vermehrung der Fliegerkompagnien auf 68 und überdies die Auf¬ 
stellung von drei Großkampfgeschwadern bis Ende 1917 zusagen konnte. 
Die Abwehr der immer zahlreicher und tätiger werdenden feind¬ 
lichen Flieger wurde durch Errichtung der Fliegerabwehrkanonenbatte¬ 
rien (Flakbt.) als fünfte Batterien der Feldkanonenregimenter in die 
Hände der Artillerie gelegt1). Die Leistungen der verschiedenen Ge¬ 
schütztypen, die dabei verwendet wurden, ließen jedoch noch lange Zeit 
viel zu wünschen übrig. 
Französische Luftangriffe auf deutsche Städte hatten die Aufmerk¬ 
samkeit auf das Problem des Heimat-Luftschutzes gelenkt. Solche An¬ 
griffe auf industrielle Anlagen und auf sonstige lebenswichtige Zentren 
waren weniger wegen des möglichen Sachschadens gefährlich, als wegen 
des Massenschrecks, den sie bei der Bevölkerung hervorrufen konnten. 
Um solche Angriffe wenigstens zeitgerecht zu erkennen, wurde vorerst 
an der Südwestfront und in dem dahinter gelegenen Heimatgebiete ein 
genau geregelter Flugbeobachtungs- und Meldedienst eingerichtet, der 
aus mehreren parallel zur Front verlaufenden Linien von Flugwachen 
und Flughauptposten bestand. Die letzte dieser Linien erstreckte sich 
von Kniittelfeld über Stainz und Leibnitz nach Radkersburg. Wichtige 
Räume sollten überdies noch durch eine besondere Flugbeobachtung ge¬ 
schützt werden, so Wien, Wiener-Neustadt, Preßburg—Magyar Ovár, 
Graz und Steinamanger. Das Gebiet der Monarchie war übrigens bisher 
von solchen Angriffen verschont geblieben. 
Soweit es die gespannte Lage des Ersatzwesens zuließ, wurden auch 
die technischen Truppen entsprechend den stets zunehmenden techni¬ 
schen Anforderungen des Krieges ausgebaut und dabei zugleich den 
Plänen für die zukünftige Ausgestaltung der Wehrmacht Rechnung ge¬ 
tragen; diesen zufolge war ein Ausbau auf 18 Sappeurbataillone mit 
119 Kompagnien, dann auf 14 Pionierbataillone mit 56 und auf 2 Brücken¬ 
bataillone mit sechs Kompagnien in Aussicht genommen. Um die Jahres¬ 
wende 1916/17 war dieses Ziel nicht nur im Wesen erreicht, sondern 
1) Die Flakbt. wurden aus den bis Ende 1916 an die Front gelangten etwa 
60 Flakzügen gebildet. Nur einige Züge aus russischen Geschützen sowie die auf 
Kraftwagen montierten Flakbatterien blieben selbständig zur Verfügung der Armee¬ 
kommandos.
	        
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