Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Die Aussichten für einen Friedensschluß 
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den im Londoner Vertrag von 1915 anerkannten „Aspirationen" in 
irgendetwas nachzugeben. Frankreich blieb in der Frage der „Desan¬ 
nexion" Elsaß-Lothringens unerbittlich und dachte überdies an die Ge¬ 
winnung des Saarbeckens und an die Errichtung eines neutralisierten 
linksrheinischen Pufferstaates. Albion bestätigte nicht bloß die Rechte 
Frankreichs auf die Reichslande und forderte nicht nur die bedingungs¬ 
lose Räumung Belgiens, sondern es machte vor dem Letzten nicht Halt: 
es war entschlossen, den Krieg bis zur völligen Entmachtung Deutsch¬ 
lands durchzukämpfen. 
So waren denn, wenn der Winter nicht noch eine Überraschung 
nach der Richtung des Friedens brachte, im Spätherbst die Lose aus¬ 
geworfen. Beide Mächtegruppen hatten sich im Kriegsjahre 1917 — 
die des Vielverbandes nach dem Scheitern der Frühjahrsoffensive in 
Frankreich — auf das Zuwarten eingestellt. Damit war es für 1918 vor¬ 
über. Die Mittelmächte mußten nach dem Scheitern des U-Bootkrieges 
nun doch wieder entschlossen daran gehen, noch einmal die Entscheidung 
mit dem Schwerte zu suchen. Der Niederbruch Rußlands bot gewiß aus¬ 
sichtsvolle Möglichkeiten. Die Zeit war allerdings begrenzt. Erschien 
der Amerikaner mit starken Kräften auf der französischen Walstatt, ehe 
die Mittelmächte ein entscheidendes Ergebnis erkämpft hatten, dann 
neigte sich die Waagschale endgültig auf die Seite der Entente, die ihrer¬ 
seits die Rechnung denn auch nach dieser Erkenntnis einstellte: Halten 
um jeden Preis bis zum Eintreffen der neuen Mitstreiter vom anderen 
Ufer des Atlantik! Der Weg war beiden Teilen unentrinnbar vorge¬ 
zeichnet.
	        
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