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Mißerfolge der Franzosen am Ohridasee 751
der bis auf die Höhen Krasta und Mali Korona vor und wiesen dort
französische Angriffe ab, und auch im Kampfe um die Devolibrücke bei
Kucaka behaupteten sich die eigenen Truppen.
Trotz dieser günstigen Entwicklung im Albanerabschnitte konnte
das Korps dem Ersuchen der Heeresgruppe Scholtz, den von ihr be¬
absichtigten Angriff der 20. GbBrig. zur Wiedergewinnung des Raumes
Pogradec durch die Überlassung zweier Batterien und durch Ent¬
lastungsstöße aus dem Raum Kucaka—Krusevo zu unterstützen, nicht
nachkommen, da auf Grund eingelangter Nachrichten mit einer grö¬
ßeren italienischen Unternehmung gegen Berat gerechnet werden mußte.
Die Möglichkeit feindlicher Landungsversuche in der Adria zwangen
zu gemeinsam mit dem Flottenkommando eingeleiteten Abwehrma߬
nahmen. Das Korpskommando mußte deshalb im Gegensatze zu der
Forderung der Heeresgruppe trachten, wenigstens die in den letzten
Kämpfen am schwersten mitgenommenen Teile der 20. GbBrig. (drei
Bataillone) freizubekommen, um sie bei Berat und Ljusna aufzufüllen
und als Korpsreserve für eine neue Verwendung bereitzustellen. Auf
die von den Militärgeneralgouvernements Serbien und Montenegro über¬
nommenen Einheiten war ja nicht lange mehr zu rechnen, da dort
nach dem Abzug der Truppen die Aufstände und Raubüberfälle als¬
bald wieder auflebten.
Am 20. und 21. Oktober versuchte die kombinierte französische
Division noch einmal, westlich des Ohridasees durchzubrechen. Am
ersten Angriffstage scheiterte ihr Umgehungsversuch im Skumbitale an
dem Widerstand der Grenz jäger und an dem Gegenstoß des sächsi¬
schen Jägerbataillons. Der am zweiten Angriffstage vom Seeufer bis
zum Skumbi einsetzende Hauptangriff blieb nördlich von Uduniste im
Feuer preußischer Gardeschützen liegen, zerbrach auf der Höhe -<¡>-1704
unter dem Gegenangriff eines bulgarischen Infanterieregiments und
prallte westlich davon an den von Teilen der 20. GbBrig. verteidigten
Stellungen ab. Damit war die französische Angriffskraft erschöpft.
Die Mitte November erfolgte Zurücknahme des französischen West¬
flügels in den Raum südöstlich der Höhe Gora Top -<^1728 glaubte die
Ohridadivision zu einer Vorrückung bis zur Linie 2150—Pogradec
ausnützen zu können. Teile der Gruppe I/XIX hatten sich dieser Be¬
wegung bis in die Gegend Höhe A 2150—Kucaka anzuschließen. Der
Vormarsch kam jedoch bald an der starken Stellung, die der Feind
für die schlechte Jahreszeit im Quellgebiet des Skumbi vorbereitet hatte,
zum Stehen. Auch stellten sich jetzt bei der Gruppe I/XIX Verpflegs-