Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Klärung aufgetauchter Zweifel 
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Die Kämpfe um die Dauerstellung im Dezember 
Hiezu Beilagen 32 und 33 
Die Eroberung des Melettamassivs 
Ziele und Maßnahmen der Heeresgruppe FM. Conrad 
Der am 23. November spät abends in Bozen eingetroffene Befehl, 
dem gemäß weitere Unternehmungen auf den Hochflächen „vorläufig 
einzustellen" waren, rief beim Heeresgruppenkommando Zweifel hervor. 
Der oberste Kriegsherr hatte einige Stunden früher, beim 11. Armiee- 
kmdo. weilend, dem GO. Scheuchenstuel beigestimmt, den von diesem 
beabsichtigten Angriff gegen das Melettamassiv nach einer zur Herbei¬ 
schaffung starker Artillerie unerläßlichen Unterbrechung zu erneuern, 
und auch dem in ähnlichem Sinne ausklingenden Vortrag des FM. Conrad 
nicht widersprochen. War demnach das eingetroffene Fernschreiben bloß 
als eine schriftliche Bestätigung der gegebenen Zustimmung zu werten, 
oder enthielt es einen neuen, vielleicht aus weiterreichenden Erwägun¬ 
gen erfließenden Entschluß ? Zur Klärung drahtete FM. Conrad am 
24. November nach Baden, er beabsichtige, den begonnenen Angriff in 
der Folge schon deswegen fortzusetzen, weil die jetzige Lage auf der 
Hochfläche auf die Dauer unhaltbar sei. Er bitte um Genehmigung 
seines Vorhabens und um Zuweisung einer frischen, der 4. oder der 
deutschen 195. Division. Die Antwort der Heeresleitung lautete, daß die 
Aufgabe der Heeresgruppe in Tirol auch in der Folge darin bestehe, 
die Italiener am Abziehen von Kräften zu hindern, „wozu durch mäch¬ 
tige Artilleriewirkung unterstützte Teilaktionen durchzuführen sein 
werden". Der Einsatz einer frischen Division für diese Zwecke könne 
nicht zugestanden werden. Die im Etschtal stehende deutsche 195. ID. 
sei vielmehr dazu ausersehen, „um den zwischen Brenta und Piave be¬ 
absichtigten Vorstoß zu einem möglichst starken und vielleicht doch 
noch entscheidenden Erfolg auszugestalten". 
Der Ansicht Conrads, daß auch westlich der Brenta, also auf den 
Hochflächen, kräftigst vorgestoßen werden solle, wurde also nicht bei¬ 
gestimmt, aber es blieb dem Feldmarschall immerhin unbenommen, das 
Vorhaben gegen die Melettahöhen als „Teilaktion" auszuführen. Aus 
dieser Auffassung heraus ordnete er an, das nächste Ziel der 11. Armee
	        
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