Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstoffensive gegen Italien 
Vorbrechen der Heeresgruppe Boroevic über den Piave hinweg keinen 
weitreichenden Raumgewinn und beantragte — örtliche Stellungsver¬ 
besserungen ausgenommen — die Offensive einzustellen und eine 
Dauerstellung einzurichten. 
Das Kommando der Südwestfront pflichtete dem Antrag bei. In der 
nach Baden gerichteten Meldung führte es noch aus, daß die durch 
F,luß- und Geländeverhältnisse bedingte, räumlich weite Entfernung des 
Hauptangriffsraumes der 14. Armee (Mt. Tomba) von jenem der Heeres¬ 
gruppe Boroevic (Ponte di Piave) Nachteile in sich schließe, die zwar 
bisher wenig in Betracht kamen, jedoch wesentlich würden, wenn man 
mit der nahen Anwesenheit einer starken, schlagfertigen feindlichen 
Reserve, den Entente di Visionen, rechnen müsse. Sollte das AOK. der 
vorgeschlagenen Einstellung der Offensive zustimmen, wären noch 
einige Stellungsberichtigungen vorzunehmen, so zwischen Brenta und 
Piave nach vorwärts, am Piave selbst durch Räumung des Brücken¬ 
kopfes bei Zenson. 
Kaiser Karl erließ hierauf am 2. Dezember an das Kommando der 
Südwestfront den Befehl: „Offensive einstellen! Dauerstellung ein¬ 
richten, jedoch derart handeln, daß dem Feinde bis auf weiteres inten¬ 
sive Vorbereitung einer allgemeinen Offensive vorgetäuscht wird. Daß 
die Fortsetzung der Offensive aufgegeben ist, muß strengstes Ge¬ 
heimnis bleiben!" 
GFM. Hindenburg und FM. Conrad waren von diesem Entschluß 
schon am 1. Dezember unterrichtet worden. Für die Heeresgruppe in 
Tirol galt die Einstellung zunächst noch nicht; die 11. Armee hatte den 
Angriff zur Wegnahme der Meletta durchzuführen. Der Südwestfront 
wurde des weiteren angekündigt, daß sie sieben Divisionen, darunter 
drei öst.-ung., abzugeben haben werde; in diesen war die k.u. k. 24. ID. 
mitinbegriffeii, die vorher das ganze Operationsgebiet östlich des 
Tagliamiento abzustreifen hatte, um die sich hier herumtreibenden 
Marodeure, Nachzügler und Kriegsgefangenen aufzugreifen. Von den 
deutschen Divisionen war die 195. schon am 30. November von der 
DOHL. angefordert worden; sie hatte von Feltre wieder nach Trient 
zur Einladung zurückzumarschieren. Ihr sollten die 12., die 5. und die 
26. ID. so bald wie möglich folgen. Das Kommando der 14. Armee, die 
beiden Generalkommandos LI und bayr. III sowie die vier gebirgs- 
erfahrenen Divisionen (Alpenkorps, Jägerdivision, 200. und 117. ID.) 
hatten bis auf weiteres auf dem italienischen Kriegsschauplatz zu 
verbleiben.
	        
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