Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Zweckmäßige Ausnützung der Winterruhe 
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Ähnlich wie im Osten diente auch an der Isonzo fr ont die während 
des Winters eingetretene Kampfpause dem zweckmäßigeren Ausgestal¬ 
ten der Abwehr (S. 40) sowie der eingehenden Schulung der Streiter 
und ihrer Ersätze. 
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß diesmal die Winter¬ 
periode in jeder Hinsicht bedeutend besser ausgenützt wurde als der 
gleiche Zeitraum 1915—16. Damals hatte man fast nur gebaut, aber 
bei Offizier und Mann die Fortbildung im wahren Soldatenberuf ver¬ 
nachlässigt und dadurch das taktische Geschick der Truppe, ihre Wen¬ 
digkeit in der Hand der Führer, verkümmern lassen. Jetzt wurden alle 
Grade des Heeres zu reger Mitarbeit eingespannt, Theorie und Praxis, 
kriegsgerechte Feldübungen und strammer Drill kamen in gleicher 
Weise zu ihrem Rechte. 
So war man im Lager der zwei Kaisermächte eifrigst am Werke, 
um völlig gewappnet auf den Plan treten zu können, wenn der Feind 
das blutige Würfelspiel um die Kriegsentscheidung im Frühjahre 1917 
von neuem beginnen würde. 
Wandlungen im Aufbau und im Gefüge der Armee 
Hiezu Beilage 2 
Die Menschenbewegung im Jahre 1916 
Auch im dritten Kriegs jähre hatten die Ereignisse auf den Schlacht¬ 
feldern und nicht zuletzt auch die Wandlungen der Kampfweise entschei¬ 
denden Einfluß auf die organisatorische Verfassung der Wehrmacht. 
Aus den Kämpfen des Jahres 1915 war die Armee schließlich neu ge¬ 
stärkt hervorgegangen1), und das Frühjahr 1916 hatte sie in einer Ent¬ 
wicklung gesehen, die in vieler Hinsicht aussichtsreich genannt werden 
durfte. Anfangs Mai verfügten die meisten Divisionen über ihren vollen 
Kämpferstand von 10.000 bis 12.000 Feuergewehren, viele überschrit¬ 
ten ihn sogar erheblich. Insgesamt zählte die Streitmacht der Monarchie 
um 150 Bataillone mehr als zu Kriegsbeginn, weiters dreimal so viele 
Maschinengewehre, doppelt so viele Geschütze, und auch die lange Zeit 
so gefahrvolle Not an Munition (Bd. IV, S. 100) war, wenn nicht be¬ 
hoben, so doch bedeutend gemildert worden. Dabei ging die Rüstungs- 
1) Vgl. Bd. IV, 90 ff., weiters F r a n e k, Die Entwicklung der öst.-ung. Wehr¬ 
macht in den ersten zwei Kriegsjahren (Mil. wiss. Mitt., Wien, Jhrg. 1933, 15 und 98 ff.).
	        
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