Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstoffensive gegen Italien 
Der Vorstoß gegen den Raum westlich vom Piave 
Hiezu Beilagen 31 und 32 
Entschlüsse und Befehle der Verbündeten 
Als sich die Verbündeten am 9. November dem Piave näherten, ge¬ 
wannen sie aus dem lebhaften, vom Westufer herüberschlagenden Feuer 
des Feindes und aus seinen eifrigen Schanzarbeiten sehr bald den Ein¬ 
druck, daß die Italiener hier zu nachhaltigem Widerstande entschlossen 
seien. An einen von ungefähr zu unternehmenden Übergangsversuch 
war daher um so weniger zu denken, als es an KriegsJbrückengerät und 
Schießbedarf aller Art empfindlich mangelte. Im Becken von Belluno 
begann sich der Nordflügel der 14. Armee vor die 10. zu schieben. Da 
die Gruppe Krauss schon bis nach Feltre gewiesen war, diesem Räume 
aber auch der Ostflügel der Heeresgruppe Conrad zustrebte, waren 
neue Weisungen der hohen Befehlsstellen unerläßlich. 
Das Kommando der Südwestfront schlug, um die Brenta zu er¬ 
reichen, dem AOK. am 9. November einen Angriff aus zwei Fronten 
vor, und zwar einen systematischen Übergang über den Piave, wobei 
der ein geschlossenes Flußbett aufweisende Unterlauf hiefür am ge¬ 
eignetsten bezeichnet wurde, und einen Vorstoß aus der Linie Feltre— 
Castelletto (6 km nördlich von Arsiero). Diesen Angriff sollten westlich 
der Brenta — wie für den 12. ohnehin geplant — Teile der Heeres¬ 
gruppe Conrad, zwischen Brenta und Piave die Gruppe Krauss unter¬ 
nehmen. Die naheliegende Heranziehung der 10. Armee ließ Erzherzog 
Eugen wegen der schwierigen Versorgung so vieler Heereskörper in 
dem an Hilfsquellen armen Gebirgsland jedoch außer Betracht und 
beabsichtigte, diese Armee zunächst im Cadore anzuhalten. 
Die k. u. k. Heeresleitung stimmte wegen des Zustandes des italie¬ 
nischen Heeres, der ,,allseits energisches und frühzeitiges Anfassen 
geboten erscheinen lasse", dem Vorschlag zu und betonte besonders 
die Wichtigkeit eines Angriffes zwischen Brenta und Piave, der mit 
jenem der Heeresgruppe Conrad möglichst gleichzeitig erfolgen sollte. 
Eine Bemerkung ließ erkennen, daß man in Baden die 10. Armee noch 
immer als „recht leistungsfähig" ansah.
	        
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