Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Beginn des Rückzuges bei der italienischen 4. Armee 629 
machen, daß es sich bei der 2. Armee um eine erzwungene Rückbewe- 
gung handle, und daß die Bedrohung der Rückzugslinie der 4. Armee 
im Piavetal eine selbstverständliche Folge der langsamen Ausführung 
der Befehle des Höchstkommandos sei; die Beschleunigung des Rück¬ 
marsches mit allen Mitteln sei unerläßlich. 
In der Nacht auf den 5. November kam der Rückzug der italieni¬ 
schen 4. Armee endlich in Schwung. Die Kolonnen des I. Korps strebten, 
im Osten durch die verstärkte 26. ID. des XII. Korps gedeckt, dem be¬ 
festigten Räume von Cadore—Maè zu, jene des IX. Korps aus dem 
Agordinischen und dem Primor in den Raum von Fonzaso. Auf dem 
Fassanerkamm und im Suganertale hielt das XVIII. Korps zunächst 
seine bisherigen Stellungen. Nur die auf seinem Nordflügel stehende 
56. ID. sollte nach Maßgabe der Rückbewegung des IX. Korps ihre 
Stellungen räumen und auf die Höhen südlich des Val Cia und der Linie 
Canale S. Bovo—Imer zurückweichen, um die Flanke des Korps gegen 
Einwirkung von Norden her zu decken. 
Es war allerhöchste Zeit geworden, denn schon schickte sich die 
öst.-ung. 10. Armee an, vom Quelltal des Tagliamento her in das Cadore 
einzubrechen. 
Die Vorbereitungen zur Offensive bei der Heeresgruppe Conrad 
FM. Conrad hatte schon am 26. Oktober auf Grund der vom Isonzo 
einlangenden Nachrichten bei der k. u. k. Heeresleitung angefragt, ob 
die Verschiebung einer Anzahl von Divisionen vom Küstenlande nach 
Südtirol möglich und jetzt schon zweckmäßig wäre. An diesem Tage 
glaubte man in Baden jedoch noch an dem Grundsatze, alle verfüg¬ 
baren Kräfte an der entscheidenden Front zu vereinen, festhalten zu 
müssen. Wohl aber wies das Heeresgruppenkommando am 27. Okto¬ 
ber das 10. und das 11. Armeekmdo. sowie das XX. Korpskmdo. an, 
folgende Möglichkeiten einem Vorstudium, besonders in materieller 
Hinsicht, zu unterziehen: allgemeines Vorgehen aus den gegenwärtigen 
Stellungen und Vorstoß bei Zusammenfassung mehrerer starker Grup¬ 
pen innerhalb der betreffenden Heereskörper oder Stoß mit bloß einer 
zusammengeballten Kraft, die aus dem ganzen Heeresgruppenbereich 
in den Raum der 11. Armee zu verschieben wäre. Für den zweiten Fall 
sollte das XX. Korps eine Höchstzahl seiner besten Bataillone und alles 
verfügbare Kriegsgerät beistellen. Hievon wurde, wie schon (S. 615) 
dargelegt, die k. u. k. Heeresleitung verständigt.
	        
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