Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstoffensive gegen Italien 
Gegenüber der Heeresgruppe Boroevic ordnete sich die italienische 
3. Armee, Vili., XI., XIII. und XXIII. Korps, von den Brücken bei 
C. Pte. d. Delizia bis zum Meere zur Verteidigung des westlichen Taglia- 
mentoufers. Die zwei südlichen Korps der 2. Armee, das XXIV. und 
das II., sowie das jetzt zur 3. Armee gehörende VI. sammelten sich 
dahinter zwischen Casarsa und S. Vito al Tagliamento. Das aus den 
Divisionen 4, 7 und 58 neugebildete XXV. Korps wurde bei Porto- 
gruaro bereitgestellt. 
Der Vorstoß über den Tagliamento 
Die Maßnahmen der hohen Führung hei Freund und Feind 
Am 1. November stand abwärts von Villa Santina kein Italiener 
mehr auf dem östlichen Tagliamentoufer. Auf dem Westufer hielt der 
Feind aber scharfe Wacht und hatte bis jetzt jeden Übergangs versuch 
zu vereiteln vermocht. Wollten die Verbündeten ihre Vorrückung fort¬ 
setzen, so mußten alle Bestrebungen auf ein rasches Überschreiten des 
Tagliamentos gerichtet sein, ehe sich hier der Widerstand der Italiener 
versteifte. 
Unterdessen hatte am 29. Oktober Ludendorff in Baden angefragt, 
wie man sich hier das Weiterführen der Kriegshandlung denke, wenn 
wegen der gespannten Lage an der Westfront fünf deutsche Divisionen, 
dorthin abgezogen werden würden. Das Kommando der Südwestfront, 
zur Stellungnahme aufgefordert, meldete, daß es auch in diesem Falle 
die Offensive über den Tagliamento fortzusetzen beabsichtige, um den 
bisher erreichten Erfolg auszugestalten und eine kürzere Front herzu¬ 
stellen. Da die 14. Armee am weitesten voraus sei, käme — damit der 
Fortgang der Offensive nicht beeinträchtigt werde — eine Abgabe 
deutscher Divisionen erst nach erfolgtem Überschreiten des Tagliamentos 
in Frage. Gdl.Arz drahtete hierauf am 1. November an GFM.Hinden- 
burg, daß sich nach seiner Ansicht und nach jener des Kommandos der 
Südwestfront „die Operationen bis an den Piave fortsetzen lassen". 
In diesen Tagen legte auch FM. Conrad dem Oberkommando in 
Baden seine Gedanken über die Teilnahme seiner Heeresgruppe an der 
Offensive dar. Er glaubte nicht, daß es den Italienern gelingen werde, 
sich noch östlich vom Piave zur Schlacht zu stellen. Sollten sie aber am 
Westufer dieses Flusses Widerstand leisten, dann käme, um sie daran
	        
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