Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstoffensive gegen Italien 
Erwähnung getan; ihre Marschquartiere streckten sich bis Corgnolo. Die 
vorgeschobene Abteilung der 10. ID. traf westlich von Palaz&olo auf 
die Nachhut der italienischen 3. Armee, die — weil sie den Stellaabschnitt 
zu früh geräumt hatte — wieder vorgetrieben worden war. Die Italie¬ 
ner, Teile der 4. und der 61. ID., wurden zurückgedrängt, deckten ,aber 
später in einer Aufstellung knapp vor Latisana das Abfließen der letz¬ 
ten Truppen der 2. und der 3. Armee. 
Die übrigen Divisionen der 1. Isonzoarmee standen am 31. abends 
in den a,m Vortage bezogenen Quartieren. Am 31. um, 9h abends wurde 
die Eisenbahnbrücke bei Pieris wieder für Infanterie benützbar; hierauf 
begann die 41. HID. mit dem Übergang. Die 12. ID. wurde bei ihrer Flu߬ 
übe rschiiffung am 31. durch Motorboote der Kriegsmarine unterstützt. 
Auch besetzte ein Landungsdetachement des Kreuzers „Admiral Spaun' 
an diesem Tage Grado, das der Feind zwei Tage vorher verlassen hatte1). 
Am 1. November wurde die Lage bei Latisana vollständig bereinigt. 
Vor dem Angriff der Vortruppen der 10. ID. zog sich die italienische 
Nachhut nach heftigem Straßenkampfe auf das Westufer zurück und 
sprengte nachmittags die Brücken. Ein durch die vorzeitige Sprengung 
abgeschnittenes Bataillon wurde gefangen. 
Der Ausklang der Schlacht 
In der Schlacht bei Codroipo—Latisana hatten die Verbündeten 
einen neuen, gewaltigen Sieg errungen. Die Zahl der bis zum 2. Novem¬ 
ber eingebrachten Gefangenen war bei der deutschen 14. Armee allein 
auf 200.000 Mann gestiegen2). Die ungeheure Menge des in den Ort¬ 
schaften, auf allen Straßen und auch auf Nebenwegen vorgefundenen 
Kriegsgerätes war noch gar nicht zu übersehen. Eine flüchtige Schätzung 
sprach allein von 1700 erbeuteten Geschützen. Es währte noch Wochen 
und Monate, ehe die ganze Beute geordnet und ihrer Verwendung zu¬ 
geführt werden konnte. Verpflegsgüter, Pferde und Fuhrwerke wurden 
allerdings sofort zur Deckung des eigenen Bedarfes herangezogen; sie 
ermöglichten es den Armeen, ohne auf Nachschub zu warten, weiter 
vorzurücken. Daß die von den öden Karstlandschaften kommenden 
i-) Kriegsar.c'hiv (Marinearchiv), Österreich-Ungarns Seekrieg 1914—1918,842. 
2) Die Gruppe Krauss 'hatte bis zum Monatsende 45.000 Gefangene, 340 Ge¬ 
schütze und mehrere hundert Maschinengewehre eingebracht; 25.000 Gefangene und 
120 Geschütze entfielen auf die k. u. k. 50. Division.
	        
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