Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Die Befehle der Armeekommajidanten 
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Diese Weisung war offenbar durch die Meldung über ein am 27. 
zwischen den Kommandos der deutschen 14. und der 2. Isonzoarmee 
getroffenes Übereinkommen ausgelöst worden, demzufolge die 14. Armee 
ihren linken Flügel auf die Brücken von Codroipo ¡ansetzen werde. Denn 
die 2. Isonzoarmee, in deren Vorrückungsstreifen Codroipo fiel, die laber 
noch zwischen der Korada und dem Mt. Santo im Kampfe stand, hätte 
schwerlich rechtzeitig bei Codroipo eintreffen können, um der zurück¬ 
flutenden italienischen 2. Armee den Übergang über den hochange¬ 
schwollenen Fluß zu verlegen1). Nunmehr wurde die Abschnittsgrenze 
zwischen der 14. Armee und der Heeresgruppe Boroevic aus der Linie 
Udine—S. Odori co—Pozzo (S. 551) zur Bahnlinie Udine—Codroipo— 
Casarsa nach Süden verschoben. Um die Armee Below zu kraftvollem 
Vordringen zu befähigen, verstärkte sie der Erzherzog Eugen durch die 
4. und die 33. ID. der Heeresreserve. Zu gleichem Zwecke hatte GO. 
Boroevic die 29. ID. und nach Zulässigkeit auch das IV. Korps für die 
Verschiebung zur 14. Armee bereitzustellen. 
Hier ist zu erinnern, daß die seinerzeit in Kreuznach getroffenen 
Vereinbarungen eine Waffenhilfe der deutschen 14. Armee nur bis zum 
Erreichen des Tagli amento vorgesehen hatten. Gdl. Below hatte aber 
stets im Sinne gehabt, bei einem großen Siege seine Armee auch über 
diesen Fluß hinweg vorzuführen2). Er wies daher, obwohl die Zustim¬ 
mung der DOHL. noch ausstand, seine Korps am 27. Oktober um 10h 
nachts an, die Tagliamentobrücken bei Ragogna, Dignano und Codroipo 
zu gewinnen, ehe sie der Feind zerstöre. Hiezu wurden die Gefechts¬ 
streifen links durch folgende Linien festgelegt: für die Gruppe Kraus s 
Colloredo—S. Daniele (Südrand)—Vacile; für die Gruppe Stein Plaino— 
Silvella—Gradisca; für die Gruppe Berrer Chiavris—S.Marco—Coder¬ 
na—Arzenutto und für die Gruppe Scotti durch die bereits genannte 
Bahnstrecke Udine—Codroipo—Casarsa di Delizia. 
Gdl. Henriquez hatte am 27. nachmittags über die Kampfereignisse 
bei seinen Korps noch keine genauen Nachrichten. Er hielt aber einen 
Widerstand des Feindes auf der Korada und dem Mt. Sabotino nicht 
mehr für wahrscheinlich und stellte seiner Armee die Aufgabe, „den 
Feind in südwestlicher Richtung, linker Flügel hart an Cormons vorbei, 
in die Ebene zu verfolgen". Hiebe ihatte sich das II. Korps der Höhen 
zwischen Ipplis und Corno di Rosazzo zu bemächtigen. Das XXIV. Korps 
sollte mit der Masse auf die Höhen nördlich von Cormons rücken, indes 
!) Krafft, I, 159. 
2) Ebenda, I, 158; II, 75. 
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