Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Vorstoß der deutschen 12. ID. bis über Karfreit 
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Idersko. 7000 Gefangene und 90 Geschütze waren in die Hand der 
tapferen 50. ID. gefallen, die durch ihr sehr schneidiges Vorgehen 
entscheidenden Einfluß auf den Erfolg des ersten Angriffstages ge¬ 
nommen hatte. 
Ein Halbbataillon und eine Gebirgsbatterie der 50. ID. hatten sich 
der deutschen 12. ID. angeschlossen, deren scharf zugreifendes Spitzen¬ 
regiment um 4h nachm. in Karfreit eindrang und 2000 Italiener zu Ge¬ 
fangenen machte. Der der italienischen 43. ID. erteilte Befehl, mit 
ihren Reserven von Drezenca aus nach Süden gegen die Flanke des im 
Isonzotal vordringenden Gegners vorzustoßen, kam wegen der sich 
überstürzenden Ereignisse nicht zur Ausführung. Ein verstärktes deut¬ 
sches Bataillon stieg zur Sicherung der linken Flanke gegen Luico bis 
Golobi auf, wo es allerdings Mühe hatte, sich gegen überlegenen Feind 
zu behaupten1). 
In Karfreit liefen den Deutschen noch zahlreiche aus dem Krn- 
gebiet zurückflutende italienische Abteilungen in die Hände, darunter 
auch der Kommandant der 43. Division. Ungeachtet der bisherigen An¬ 
strengungen — die 12. ID. war bereits 15 km tief hinter die feindliche 
Front vorgedrungen — setzte die Division den Vormarsch fort. Die 
Vorhut erreichte um nachts die Reichsgrenze südlich von Robic; 
sie hatte unter zahlreichen Kämpfen 23 km Marsch zurückgelegt. Die 
Masse der Division bezog in Creda und in Staro Selo Nachtquartier. 
15.000 Gefangene, 100 Geschütze und zahlreiches sonstiges Kriegsgerät 
waren der vorläufige Siegespreis der Division. Ihr unbekümmert um 
Flanke und Rücken bis tief ins Herz des feindlichen Stellungsnetzes 
geführter Stoß gehört zu den kühnsten und erfolgreichsten Taten des 
Weltkrieges2). 
Inzwischen war auch das vom bayr. GM. Ritt. v. Tutschek befehligte 
Alpenkorps mit Erfolg an seine besonders schwierige Aufgabe geschrit¬ 
ten. Es trat gleichfalls mit zwei Regimentern in vorderer Linie und mit 
einem in Reserve aus dem Abschnitt Sv. Maria gegen die Höhe À 1114 
zum Angriff an. 
Die vorderste italienische Stellung bei St. Daniel und bei Woltschach 
wurde schon im ersten Ansturm überrannt. Dann begann der Aufstieg 
auf den beiden über KovacicpL und über -<¡>-732 abstreichenden Berg¬ 
rücken. Der rechts vorgehenden Kolonne glückte es bis zum Mittag 
!) Fiedel, Geschichte des Infanterie-Regiments von Winterfeldt (2. Ober- 
schlesisches) Nr. 23 (Berlin 1929), 202ff. 
2) K rafft, I, 59. 
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