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Die Herbstoffensive gegen Italien
und die dritte Stellung bei Saga räumen zu lassen. Dies kam der Tal¬
gruppe der Gruppe Kraus» im hohen Maß zugute. Der Aufstieg auf
den Stol war freigegeben.
Im Hauptangriffsraum bei Tolmein trat die Infanterie schon um
8h früh zum Angriff an. Die am rechten Flügel des Korps Stein ste¬
hende, vom GM. Gerabek befehligte 50. ID. hatte in ihrem ausgedehn¬
ten Frontabschnitt zwischen dem Krn und dem Vodilvrh zunächst
Nebenaufgaben zu erfüllen. Sie sollte den Feind nördlich vom Isonzo
binden, ihm die Möglichkeit zu flankierendem Wirken nehmen und
dadurch der deutschen 12. ID. und dem Alpenkorps das Vordringen
gegen das erste Hauptziel, den Mt. Matajur, erleichtern.
Nach einer Minensprengung glückte es der Nordgruppe der 50. ID.,
dem Feinde die Krnplatte zu entreißen und die Krnspitze À 2245 ab¬
zuschnüren. Südlich davon durchbrach die 3. GbBrig. unter Obst. Edi.
v. Tlaskal die Hangstellung und drang schon um 11h vorm. in das Dorf
Krn ein. Die links anschließende 15. GbBrig., Obst. Koschak, rückte
trotz heftigen feindlichen Geschützfeuers auf dem Rücken des Mrzli
vrh vor, entriß dem Feinde die Vorkuppe A 1186 und rollte mit einem
Bataillon die italienische Stellung nach Süden bis Gabrije auf. Dadurch
kam auch der Angriff des rechten Flügels der deutschen 12. ID. in
Fluß, dessen erster Anlauf von Dolje her nicht durchgedrungen war.
Die italienische 46. ID. zog sich nun in die vom Kozljak über die Pleca
und Vrsno nach Selisce verlaufende zweite Stellung zurück. Im schnei¬
digen Nachstoß und durch Aufrollen von Norden und von Süden her
entriß die Brigade Koschak dem Feinde auch den Südteil dieser hin¬
teren Verteidigungslinie.
Die deutsche 12. ID., GM. Lequis, stand mit je einem Regiment
bei Dolje und vor dem Tolmeiner Schloßberg bereit; das dritte Regi¬
ment war Reserve südöstlich von Tolmein. Nachdem die k. u. k. 15. Gb¬
Brig. bei Gabrije und das Alpenkorps bei St. Daniel der Division das
Vorbrechen ermöglicht hatten, stieß sie auf beiden Isonzoufern tal¬
aufwärts vor. Sie nahm die erste und die hintere Stellung, eroberte
Batterien und erreichte bereits um lh nachm. Idersko. Hier wechselte
das auf dem Nordufer vorgegangene Regiment herüber, und nun stieß
die 12. ID. unaufhaltsam gegen Karfreit vor, wo die letzte zur Hand
befindliche Reserve des italienischen IV. Korps, die vordere Brigade
der 34. ID., noch einen Widerstand versuchte.
Inzwischen war auch die 15. GbBrig. der k. u. k. 50. ID. auf dem
Nordufer weiter vorgerückt und stand am Abend bei Ladra und