Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

522 
Die Herbstoffensive gegen Italien 
Ziel zu gelangen. Vermeintliche Umwege auf den Höhenlinien sind 
einem Überschreiten von Tälern und tiefen Schluchten vorzuziehen. Dies 
kostet mehr Zeit und größere Anstrengungen. Die Täler sind zum 
raschen Nachziehen geschlossener Reserven, der fahrenden Artillerie 
und für den Nachschub zu benützen. Jede Höhenkolonne muß freien 
Auslauf nach vorwärts haben; dadurch ergeben sich immer Möglich¬ 
keiten, einem etwa hängengebliebenen Nachbar durch Einschwenken in 
den Rücken seines Gegners weiter zu helfen." Nach; diesem Befehle 
bekannte sich das deutsche 14. Armeekmdo. somit im wesentlichen zu 
der im öst.-ung. Heere eingelebten Höhentaktik. Gdl. Krauss hingegen 
legte das Hauptgewicht auf den „Durchstoß im Tale", weil hier rasches 
Vorwärtskommen möglich sei; auf den Höhen sollte der Feind nur 
scharf angepackt werden. Allerdings hat, wie sich zeigen wird, auch 
eine deutsche Division durch einen planmäßigen Talstoß entscheidende 
Erfolge erzielt1). 
Gleichzeitig mit diesen allgemeinen Weisungen wurden auch die 
Angriffsgruppen gebildet und ihnen ganz bestimmte Aufgaben gestellt. 
Die Gruppe Gdl. Krauss (k. u. k. I. Korpskmdo. mit Edelweißdivi¬ 
sion, 22. SchD:, 55. ID. und deutscher Jäger division) hatte den Haupt¬ 
stoß im Flitscher Tale über Saga in einem Zuge bis auf den S toi zu 
führen und gleichzeitig die Hänge des Rombon und des Canin bis zum 
Skutnik zu säubern. Eine starke linke Kolonne hatte den Vrsic zu 
nehmen, dann über Ravna, Karfreit bis Staro Selo vorzustoßen, um das 
Karfreiter Becken zu öffnen, hiezu — wenn nötig — die Stolstellung 
von Osten her aufzurollen und dann in der Richtung auf den Mt. Car- 
nizza anzugreifen. Im weiteren Verlauf war für die versammelte Kraft 
der Gruppe Krauss als Hauptstoßrichtung Monteaperta und der Mt. le 
Zuffine vor gezeichnet. Teilkräfte der Gruppe Krauss hatten zum Schutz 
der rechten Flanke der Armee von Saga auf Resiutta und Venzone an¬ 
zugreifen. Der linke Flügel der 10. Armee sollte sich, wie schon erwähnt 
(S. 512), durch ein Unternehmen gegen den Neveasattel diesem Angriff 
anschließen. Als gemeinsames Ziel für die inneren Flügel der 10. Armee 
und der Gruppe Krauss wurde das Fellatal von Pontebba bis Gemona 
bezeichnet. 
Für die Gruppe GLt. Stein (III. bayr. Korpskmdo. mit k. u. k. 
50. ID., deutscher 12. ID., Alpenkorps und deutscher 117. ID.) galt 
als erstes Hauptangriffsziel der Mt. Matajur. Hiefür war unerläßliche 
!) Lequis, Einiges zum „Wunder von Karfreit". (Deutscher Offizier-Bund, 
Berlin, Heft 10 von 1927.)
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.