Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Zurückfallen der Italiener in die Verteidigung 
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minder angriffstüchtige Bataillone. Hievon waren nicht einmal alle in 
der Abwehr verläßlich. Am 2. Oktober liefen von dem aus trachom¬ 
kranker Mannschaft des Esseger IR. 78 gebildeten Bataillon VII/104 
zwei Offiziere und 22 Mann zum Feinde über. 
Obwohl nach Abgabe des Flitscher Abschnittes das in Villach ge¬ 
legene Hauptquartier des 10. Armeekmdos. schon ganz seitwärts von 
seinem Armeebereiche lag, behielt GO. Krobatin seinen Standort bei. 
Von der ursprünglich beabsichtigt gewesenen Unterstellung des die 
Dolomitenfront schützenden XX. Korps unter das 10. Armeekmdo. 
(S. 498) war man abgekommen, um eingelebte Befehls- und Nachschub¬ 
verbindungen nicht ändern zu müssen. 
Die hohe italienische Führung 
zwischen der elften und der z wö lften Isonz oschlacht 
Nach der elften Isonzoschlacht, in der den Italienern die Eroberung 
der Westhälfte der Hochfläche von Bainsizza geglückt war, hatte Gen. 
Cadorna geplant, den Angriff nach gründlicher Vorbereitung Ende Sep¬ 
tember vom Südteil dieser Hochfläche aus über die Ausläufer des Ter- 
nowaner Waldes weiterzuführen. Alsbald änderte er aber sein Vorhaben. 
Bestimmend hiefür war, daß die 300.000 Mann, die die Italiener in der 
zehnten und in der elften Schlacht eingebüßt hatten, wegen des abneh¬ 
menden Zustromes an Ergänzungen in absehbarer Frist nicht ersetzt 
werden konnten, dann die Voraussicht, daß das Auffüllen der Muni¬ 
tionslager längere Zeit beanspruchen werde. Das wasser- und wege¬ 
arme Gebiet, auf dem die Mitte der 2. Armee nunmehr stand, konnte 
nicht ohne weiteres als Ausgangsraum für eine neue Offensive ein¬ 
gerichtet werden. Auch mochten den italienischen Generalstabschef — 
wenngleich sich die Armee im August aufopfernd geschlagen — die 
zunehmenden Disziplinwidrigkeiten, die noch zu besprechen sein wer¬ 
den, von einer neuen Kraftprobe abgehalten haben. Des weiteren stand 
der Zusammentritt der Kammer bevor, die stets strenge Rechenschaft 
forderte, ob die gebrachten Blutopfer mit dem Ausmaße der Eroberun¬ 
gen im Einklang standen. Auch wußte man von erheblichen Verstärkun¬ 
gen des Gegners bei Chiapovano. Schließlich besorgte man, daß der 
Niederbruch des russischen Heeres die öst.-ung. Heeresleitung befähigen 
mochte, noch weitere freigewordene Divisionen an den Isonzo zu werfen. 
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