Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Herbstoffensive gegen Italien 
Becken nur zwei schmale* meist lediglich für eingeleisigen Verkehr ge¬ 
eignete Gebirgsstraßen, die eine über den Sattel von Podbrda, die 
andere über jenen von Kirchheim. Die Straße von Loitsch über Idria 
mündete schon bei Straza in die Kirchheimer Straße ein. Auf diesen 
in Tagesetappen geteilten und mit rasch erbauten Ausweichen versehe¬ 
nen Straßen wurde nun ein fahrplanartiger Verkehr eingerichtet. Wegen 
der Flieger wurde nur bei Nacht an die Front marschiert. In ähnlicher 
Weise bereitete das I. Korpskmdo. den Vormarsch seiner Truppen auf 
der Prediler Straße und jener über den Mojstrovkapaß vor. 
Die erste Berechnung der zu bewältigenden Auf mar schtransp orte 
hatte einen Bedarf von 1900 Zügen ergeben, das wären 64 Militärzüge 
im Tag gewesen, wozu noch 15 bis 20 Züge für den unentbehrlichen 
Personen-, Zivilverpflegs- und Bahnregie ver kehr im unmittelbaren Aus- 
laderaum kamen. Durch unerwartete Steigerung des deutschen Nach¬ 
schubes und zahlreicher Einzeltransporte, dann wegen später noch hin¬ 
zutretender Artillerie wuchs die Transportmenge in den dreißig Tagen 
auf 2400 rein militärische Züge an. Sie enthielten rund 100.000 Wag¬ 
gons, also etwa ein Drittel des für Kriegstransporte geeigneten Wagen¬ 
standes der Monarchie. Die Mächtigkeit dieser Bewegung, deren Ab¬ 
wicklung eine Glanzleistung des Feldeisenbahnwesens war, läßt sich am 
besten daran ermessen, daß der Aufmarsch im Sommer 1914 gegen 
Rußland täglich auf ¡allen sieben nach Galizien führenden Bahnlinien 
120 Militärzüge umfaßte, wobei der Zi vil verkehr gänzlich eingestellt 
war. Jetzt, im Oktober 1917, hatte zum Beispiel der Bahnhof Laibach 
allein im Tage rund 120 Zugsabfertigungen und darüber auf allen ein¬ 
mündenden Strecken und nach beiden Seiten zu bewältigen. Von gering¬ 
fügigen Verkehrsunfällen abgesehen, wickelte sich diese Massentrans- 
portbeweguAg klaglos ab. 
Für den Aufmarsch der Artillerie waren bereits bis zum 19. Sep¬ 
tember die Feuerstellungen ermittelt worden, worauf, wie schon er¬ 
wähnt, die Batterien samt zugehöriger Munition möglichst unauffällig 
in die hiefür bestimmten Räume gebracht wurden. Die Vermehrung der 
Artillerie an der Südwestfront betrug rund 1500 Geschütze sowie 420 
mittlere und schwere Minen wer fer, hie von 460 Geschütze und 216 Minen¬ 
werfer der Deutschen. Diese Vermehrung kam fast ausschließlich den 
Einheiten im Angriff,sraume zu (14. Armee samt I.Korps und Nordflügel 
der 2. Isonzoarmee), denen insgesamt 1720 Geschütze zugeführt wurden. 
Hiefür hatten auch die 1. Isonzoarmee und in geringem Maße die 
Heeresgruppe Conrad Abgaben leisten müssen. Schließlich kam noch
	        
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