Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Zusicherung deutscher Waffenhilfe 
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auf Riga sowie die Jahreszeit zu, dann sollte dem Gedanken einer 
Isonzo-Offensive „nähergetreten und sie gemeinsam mit Truppen unse¬ 
rer beiden Armeen durchgeführt werden". 
Gleichfalls am 1. September unterrichtete der aus Kreuznach 
rückgekehrte GM. Waldstätten in Marburg die maßgebenden Referen¬ 
ten des Kommandos der Südwestfront und des Heeresgruppenkomman¬ 
dos Boroevic von der geplanten Offensive, und tags darauf verständigte 
die k. u. k. Heeresleitung das Frontkommando in Marburg von der Ab¬ 
sicht, der Heeresgruppe Boroevic außer der ihr schon zurollenden 
13.SchD. und der 20. HID. noch weitere acht bis neun Divisionen zu¬ 
zuführen, mit denen „aus dem Räume von Tolmein die Offensive in 
der allgemeinen Richtung Cividale zu ergreifen sein" werde. Hiefür 
waren schon jetzt die materiellen Vorbereitungen mit „allergrößter 
Energie" zu treffen. 
Dem Gdl. Arz, der auf die Mitwirkung deutscher Divisionen schon 
wegen ihrer reicheren Ausstattung mit Artillerie, Fliegern und beson¬ 
deren Kampfmitteln größten Wert legte, war es indessen geglückt, 
das Widerstreben des Kaisers Karl gegen die Teilnahme deutscher 
Truppen an der geplanten Offensive zu beseitigen. In einem am 5. an 
den Deutschen Kaiser abgesandten Schreiben gab Kaiser Karl der Hoff¬ 
nung Ausdruck, die verbündeten Kräfte bald gegen den Feind im sieg¬ 
reichen Vordringen zu sehen. 
Mittlerweile hatte GLt. Krafft mit seinem kleinen Stabe die Er¬ 
kundungen im Isonzoraume beendet. Er wurde vom k. u. k. Gstbsmjr. 
Sigismund Ritt. v. Schilhawsky, dem Italienreferenten der Operations¬ 
abteilung des AOK., geführt, der auch die beiden Operationsentwürfe 
vom 31. Juli und 25. August verfaßt hatte. Am 8. September erstattete 
Krafft in Kreuznach Bericht und empfahl die Isonzo-Offensive, obwohl 
„sie unter den obwaltenden Schwierigkeiten an der Grenze des Mög¬ 
lichen lag"1). Nun ging auch GFM. Hindenburg auf die Vorschläge des 
neuerlich in Kreuznach anwesenden GM. Waldstätten ein. Die Durch¬ 
führung wurde beschlossen, und Waldstätten durfte nach Baden die 
so bedeutsame Depesche mit dem für die Offensive gewählten Deck¬ 
worte absenden: „Waffentreue gesichert!" 
Von deutscher Seite wurden zur Teilnahme an der Offensive be¬ 
stimmt: das bisherige 6. Armeekmdo., Gdl. Otto v. Below, das jetzt die 
Nummer 14 erhielt, das III. bayr. Generalkmdo., GLt. Freih. v. Stein, das 
Generalkmdo. LI, württ. GLt. v. Berrer, sechs Infanteriedivisionen (5., 
1) Krafft, Der Durchbruch am Isonzo (Oldenburg 1926), I, 18. 
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