Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Leitgedanken für die Abwehr 
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Versorgungseinrichtungen zu verbessern (Vgl. Bd. III, S. 361 ff.; Bd. V, 
S. 698 ff.). Da Spreng- und Bohrarbeiten zumeist die einzigen Mittel 
waren, um dem Gestein di,e notwendigen Deckungen und Schutzräume 
abzugewinnen, war es naheliegend, daß Freund und Feind auch im 
Kampfe um beherrschende Bergspitzen gern auf gewaltige Minenspren¬ 
gungen griffen (Bd. IV, S. 207 ff., Bd. V, S. 689 ff.). 
Die Kampfweise im Manövriergelände 
Das Verteidigungsverjahren an der russischen Front 
Fast zur gleichen Zeit, als die öst.-ung. Truppen in den Bergen Süd¬ 
tirols unter den schwierigsten Verhältnissen die Gewalt ihres Angriffes 
erwiesen, sollten sie im Osten, auf dem meist ein sehr gutes Manövrier¬ 
gelände bietenden russischen Kriegsschauplatz, die Probe bestehen, 
ob sie die zweite Grundform des Kampfes, die Verteidigung, ebenso 
sicher beherrschten. Es ist schon gezeigt worden (Bd. IV, S. 123 ff.), wie 
Führung und Truppe seit Ende 1915 trachteten, aus den verflossenen 
Kämpfen die Lehren für die Abwehr künftiger Angriffe abzuleiten. 
Zu Beginn des Jahres 1916, in der Neujahrsschlacht, war östlich 
von Czernowitz und an der Strypa ein voller Abwehrsieg errungen wor¬ 
den (Bd. IV, S.27ff.). Das seither geübte Verfahren beruhte in der 
Hauptsache darauf, den Angreifer im Sperrfeuer, das die Artillerie vor 
die Hinderniszone legte, dann im Flankenfeuer der Maschinengewehre 
und am Widerstande der starken Grabenbesatzung sowie letzten Endes 
im Handgemenge zerschellen zu lassen. Brach der Feind über die erste, 
die Hauptwiderstandslinie, vor, so sollte er in einer nächsten Linie und 
an Querriegeln, die ein Ausbreiten nach der Seite zu verhindern hatten, 
erneute Gegenwehr der Verteidiger finden und von diesen mit Hilfe 
eingreifender Reserven zurückgeschlagen werden. 
Widerstandskräftige Vorfeldstellungen, die die Wucht eines feind¬ 
lichen Ansturmes vor der ersten Linie hätten mäßigen können, besaß 
dieses Abwehrsystem nicht. Die vielfach üblichen, in oder vor das Hin¬ 
dernis vorgeschobenen Feldwachen konnten höchstens in ruhigen Zeiten 
gegen eine Überrumpelung schützen. 
Als die Offensive Brussilows den im Osten fast zum Dauerzustand 
gewordenen Stellungskrieg unterbrach, war es für die Truppe wie für 
die Führung des öst.-ung. Ostheeres eine gleich schmerzliche Über¬
	        
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