Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Maßnahmen zur Behauptung des Mt. S. Gabriele 
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Die dem Abschnitt zugewiesenen Divisionen, die 19. und die 53. ID., 
seien nicht „karstgewohnt". Auch das von Tirol kommende SchR. 25 
könne hier nicht verwendet werden, weil es bereits bei der Gruppe 
Goiginger an wichtiger Stelle eingesetzt worden sei. Das siebenbürgische 
IR. 50, das mehr als ein Jahr im Stellungskrieg in Tirol war, sei nicht 
kämpf geübt; das erste auf dem Mt. S. Gabriele eingesetzte Bataillon 
dieses Regimentes habe in der Nacht auf den 31. August versagt. Die 
Truppen der 18. IBrig., die durch den tagelang nicht unterbrochenen 
schweren Kampf vollständig erschöpft seien, müßten aber endlich ab¬ 
gelöst werden. Das Bataillon 1/87 zähle nur mehr 185 Gewehre, auch 
die anderen Bataillone hätten sehr stark gelitten. Das Abschnittskom¬ 
mando beabsichtige die Ablösung nach und nach durch die Regimenter 
der erprobten und nun wiederhergestellten 106. LstlD. vorzunehmen. 
Allerdings seien bei dieser Division etwa vierzig von Hundert junge, nie 
im Felde gewesene Soldaten. Es wäre daher sehr erwünscht, wenn für 
den Mt. S. Gabriele ein frischer, erprobter Truppenkörper zur Ver¬ 
fügung gestellt werden könnte. Das Armeekommando antwortete, daß 
der Mt. S. Gabriele unbedingt gehalten werden müsse; denn es handle 
sich um einen Kampf um Zeitgewinn bis zum Losbrechen der geplan¬ 
ten Gegenoffensive, für die der Besitz des Mt. S. Gabriele eine Vor¬ 
bedingung sei. Zugleich ließ der Armeeführer das GbSchR. 2 der 
48. ID. vom Karstland dem GdK. Schönburg überstellen. Das Kom¬ 
mando der Südwestfront hatte schon angeordnet, daß das ober öster¬ 
reichische IR. 14 von Tirol an den Isonzo gefahren werde. 
Der Gegenangriff des k. u. k. XXIII. Korps an der Küste 
Auf dem Karste und an der Küste begnügten sich die Italiener 
seit dem 24. August mit Artilleriefeuer und kleinen Unternehmen, die 
über das Maß örtlicher Gefechte nicht hinauskamen. Manchmal aller¬ 
dings wurde das Schießen so lebhaft, als gelte es der Vorbereitung 
neuer Angriffe. Auch Flieger schwirrten über den Stellungen und war¬ 
fen Bomben ab, sobald sie eine Batterie entdeckt zu haben glaubten. 
Doch die Verteidiger ließen sich nicht täuschen; zu deutlich sprachen 
die mit jedem neuen Morgen vermehrt auftauchenden Drahtverhaue, 
daß der Feind keine Angriffe vorbereite, sondern eher solche von der 
Gegenseite befürchte. Erfahrungen aus der zehnten Schlacht hatten 
die Italiener gelehrt, auf der Hut zu sein. Gen. Cadorna empfahl dem
	        
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