Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Der Hochsommer 1917 an der Südwestfront 
Der erste Ansturm der Italiener 
(18. bis 21. August) 
Hiezu Beilagen 19 und 2 0 
In der Tat begann am 18. August die italienische Artillerie, ihr 
Zerstörungsfeuer auf die ganze Front der Isonzoarmee, von der Küste 
nordwärts bis zum Mrzlivrh, zu legen. Hinter den unter dem Eisen¬ 
hagel zerfallenden Brustwehren harrte die Infanterie in den Unterstän¬ 
den Stunde um Stunde. Heiß brannte die Augustsonne über das öde 
Land. Der Abend brachte Abkühlung, aber weiter rollte der Donner 
der Geschütze. Als nach einer grauenvollen Nacht der neue Tag an¬ 
brach, liefen beim Armeekommando von allen Teilen der Front Mel¬ 
dungen ein, die italienische Infanterie schreite zum Angriff. Selbst auf 
dem nördlichsten Armeeflügel, der in den früheren Schlachten unbe¬ 
rührt geblieben war, entspannen sich lebhafte Kämpfe. Hier griff die 
italienische 46. ID. die Stellungen auf dem Mrzlivrh an, die von der 
3. GbBrig. hartnäckig und schließlich mit vollem Erfolg verteidigt wur¬ 
den. Vor dem Brückenkopf von Tolmein, den die Mitte des XV. Korps 
hielt, führte die italienische 19. ID. Scheinangriffe, die sehr rasch auch 
als solche gewertet wurden und keinen sonderlichen Eindruck übten. 
Um so ernster gestaltete sich der Ansturm des Feindes gegen den 
linken Flügel des genannten Korps und insbesondere gegen den rechten 
Flügel des XXIV. Korps. 
Wie bereits ausgeführt, hatte Gen. Capello, der Führer der italie¬ 
nischen 2. Armee, das Schwergewicht seiner gewaltigen Übermacht, zu¬ 
nächst fünf Divisionen, gerade auf jenen Raum gelegt, wo er den 
schwächsten Widerstand erwarten konnte, auf den Isonzoabschnitt zwi¬ 
schen Selo und Désela (S. 432). Hier standen die 22. LstGbBrig. der l.ID. 
und, flußaufwärts von Loga, die 21. SchD. in sehr schütterer Aufstellung. 
Dank einer sehr gründlichen Vorbereitung vermochten die Italiener 
den Isonzo, der als beachtenswertes Hindernis der Stellung des Ver¬ 
teidigers vorlag, im Schutze der Nacht und bei reicher Verwendung 
von künstlichem Nebel zu überschreiten. Sie schufen nach verhältnis¬ 
mäßig rascher Überwältigung der Uferposten alsbald eine für die 
Verteidiger ernste Lage. Cadorna bezeichnete diese Flußbezwingung als 
eine der „glänzendsten Leistungen, die vom Gen. Capello klug vor-
	        
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