Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

398 Die letzten Schlachten auf dem rumänischen Kriegsschauplatz 
Joseph ersucht, von weiteren Angriffen der Korps Fabini und Conta 
vorläufig abzusehen und sich mit der Verteidigung des gewonnenen 
Gebietes zu bescheiden. Denn aie DOHL. hatte sich an der langen, 
quer durch Europa laufenden Ostfront, hoch oben im Norden, einem 
neuen Ziele zugewandt, um den Russen einen besonders fühlbaren Schlag 
zu versetzen. Bereits am 4. August war an die deutsche 8. Armee der 
Befehl ergangen, einen Dünaübergang und die Einnahme von Riga vor¬ 
zubereiten. Von dieser Stoßrichtung, aus der die Russen eine Bedrohung 
von Petersburg herauslesen konnten, versprach sich Ludendorff einen 
besonders großen Erfolg. Daher wurden dieser Kriegshandlung verfüg¬ 
bare deutsche Kräfte in erster Linie dienstbar gemacht (S. 335 f.). Mitt¬ 
lerweile sollten südlich vom Dniester zunächst die Bahnen ausgebaut 
werden. Nach dem Schlag auf Riga gedachte Ludendorff die dort frei¬ 
gewordenen Truppen wieder nach Süden zu fahren und die Eroberung 
der Moldau fortzusetzen1). 
Das Heeresfrontkommando Erzherzog Joseph hielt hingegen trotz 
aller Hemmnisse an der Absicht fest, in der Bukowina weiter nach Osten 
zu drücken. Noch war der östliche Landeszipfel in Feindeshand. Der 
Erzherzog beschloß, die 31. ID. des XXI. Korps aus Siebenbürgen (S. 396) 
an den Nordflügel der 7. Armee heranzuziehen, um den steckengeblie¬ 
benen Angriff wieder in Gang zu bringen. Dorthin sollte auch das 
GrenR. 3 der deutschen 1. ID. gelangen, sobald es von der deutschen 
9. Armee zurückgekehrt sein werde (S. 387). GM. Seeckt regte überdies bei 
der DOHL. an, durch deutsche Eisenbahntruppen die Arbeitskräfte hinter 
der Front zu vermehren, damit die zerstörte Strecke nach Czernowitz 
rascher betriebsfähig werde. Durch örtliche Unternehmen hatte sich die 
Armee Kövess eine günstigere Ausgangslage für die künftige allgemeine 
Vorrückung zu schaffen. Nach einem von der öst.-ung. Heeresleitung ge¬ 
nehmigten Antrag des Erzherzogs Joseph übernahm Gdl. Krauss am 
16. August den Befehl über den Nordflügel der 7. Armee (XVII. Korps 
und Karpathenkorps), während die bisher von diesem General geführte 
Südgruppe (XI. Korps, Kavalleriegruppe Schwer, ll.HKD.) dem Korps¬ 
kommandanten, FML. Habermann, übergeben wurde. 
In der zweiten Hälfte des Monats August loderten bei der 7. Armee 
an einigen Stellen lebhaftere Gefechte auf, so auf dem nunmehr vom 
FML, Gf. Herberstein befehligten linken Flügel (6. KD., 5. und ll.HKD.)' 
der Gruppe Habermann und auch im Abschnitt der 59. ID. auf der Höhe 
Ciota. Diese Kämpfe zeitigten jedoch keine nennenswerten Ergebnisse. 
3) Ludendorff, 379 ff.
	        
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