Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Schwierige Lage bei der Armee Kövess 
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nicht abzusehen. GM. Seeckt bat daher bei der DOHL. um den Zuschub 
von Kraftwagenkolonnen. 
Die öst.-ung. Heeresleitung hatte indessen das Heeresfrontkom- 
mando Erzherzog Joseph am 9. August neuerlich angewiesen, den schwer¬ 
ringenden Nordflügel der 7. Armee durch das Karpathenkorps zu ver¬ 
stärken, um zwischen Pruth und Sereth einen durchschlagenden Erfolg 
zu erzwingen. Demgegenüber hielt es GO. Erzherzog Joseph für nötig, 
die auf das nördliche Serethufer abgezweigten Kräfte (200. ID.) alsbald 
wieder freizumachen, um «mit dem Karpathenkorps den Druck südlich 
des Flusses fortsetzen zu können. Man hoffte, daß sich dadurch auch 
die Russenfront vor der Gruppe Krauss lockern werde. Da aber zu 
besorgen war, daß das XVII. Korps einem neuerlichen Ansturm der 
Russen erliegen werde, falls der Feind den Pruth entlang vorstoße, ging 
nach Baden die dringende Bitte, dem Nordflügel der 7. Armee Ver¬ 
stärkungen zuzuführen. Dadurch sollte die Sicherheit von Czernowitz 
gewährleistet und auch die Wiederaufnahme des Angriffs ermöglicht 
werden. 
Gdl.Arz antwortete am 12. August dem Erzherzog Joseph, die 
Kriegslage gestatte es nicht, an die 7. Armee die erbetenen frischen 
Kräfte abzugeben. Nun legte GM. Seeckt in einem nach Baden abge¬ 
sandten Telegramm seine Auffassung dar, daß durch den Einsatz der 
allerdings nur zwei Regimenter zählenden deutschen 1. ID. wohl der 
linke Flügel der 7. Armee, das Korps Fabini, entlastet würde. Es müßte 
aber dann dem XXVI. Korps ein Raum von über 40 km Frontbreite 
überwiesen werden, denn die schwache Gruppe Krauss vertrage keine 
Dehnung nach Norden. Gegenüber dem XXVI. Korps befanden sich — 
falls es auch den Frontabschnitt der deutschen 1. ID. übernahm — fünf 
Russendivisionen, die noch durch das bei Folticeni eintreffende XXXX. 
Korps (S. 361) verstärkt werden konnten. Die vom rumänischen König 
zum Schutz seines nördlichen Landesteiles eingeleiteten Maßnahmen 
(S. 361) wurden allmählich fühlbar. Auch mit dem Einsatz des bei Doro- 
hoiu festgestellten II. Kavalleriekorps mußte gerechnet werden. Es war 
daher verständlich, wenn GM. Seeckt darauf hinwies, daß das Korps 
Horsetzky kaum imstande wäre, einem Angriff dieser starken feind¬ 
lichen Kräfte standzuhalten. Er meldete der öst.-ung. Heeresleitung, 
die deutsche 1. ID. könne erst auf das Nordufer des Sereth verlegt 
werden, bis die Wehrstellungen des XXVI. Korps besser ausgestaltet 
sein würden. 
Gdl. Ludendorff hatte unterdessen am 10. August den Erzherzog
	        
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