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Die letzten Schlachten auf dem rumänischen Kriegsschauplatz
errungenen Erfolg zunächst im engeren Bereich aus. Die von den Rumä¬
nen zäh verteidigte Straßenenge zwischen Heresträu und Grozesci wurde
gesäubert. Die 73.HIBrig. drang, den Widerstand des Feindes schritt¬
weise überwindend, zur Glasfabrik vor. Der Südteil der 71. ID. gewann
auf der zur Stellung der 8.GbBrig. streichenden Rückenlinie Boden.
Deshalb versuchte auch die 8. GbBrig., ihrem Nachbarn von der Mgr.
Casinului aus nach Norden die Hand entgegenzustrecken; es gelang
aber nur, die Gipfelstellung auf die nächstliegenden Kuppen auszu¬
weiten. Die deutsche 117. ID. warf den Feind auf die D. Cosna zurück
und kam im Ojtoztal bis an den Westrand von Grozesci. Da die Ru¬
mänen vor der 70. HID. freiwillig abgezogen waren, trat FML. Sorsich
die Verfolgung an. Eine Talgruppe, die verstärkte 20. KBrig., erreichte
den Ort Slänic. Die 207. HIBrig. nahm die Höhe Pravila À 875, stieß
jedoch vor dem Vrf. Ciresoaia auf Gegenwehr. Beim benachbarten
VI. Korps räumten die Russen vor der deutschen 225. ID. den ganzen
Bergstock des Mt. Cleja.
Im Südabschnitt der Gruppe Gerok, vor der 218. ID., hielten die
Rumänen noch; das Kommando der Heeresfront gewann aber den
Eindruck, daß sie bereits den Troß aus dem Sovejabecken abschöben.
Die gleichzeitigen heftigen Gegenangriffe der Rumänen gegen die
deutsche 9. Armee (S. 371) ließen vermuten, daß der Feind aus der
Falle des Sovejagebietes durch das Susitatal heraus wolle und sich hiezu
nach Süden Luft zu schaffen suche. Da sollte der für den 11. August
angesetzte Nordoststoß des XVIII. RKorps dazwischenfahren (S. 371).
Das rumänische Oberkommando, durch die Offensive der Mittel¬
mächte nach zwei Seiten zur Abwehr genötigt, ließ die in die nördliche
Moldau marschierende 1. KD. (S. 362) zur bedrängten Armee Averescu
abzweigen und schob dieser noch die Grenzerbrigade, die als Heeres¬
reserve hinter der 1. Armee stand (S. 371), sowie einige russische Ein¬
heiten zu- Zugleich wurde dem Armeeführer bedeutet, daß dies die
letzten, verfügbaren Kräfte seien, die damit ihrer eigentlichen Bestim¬
mung entzogen würden; auch der zweckwidrige Einsatz und vorzeitige
Verbrauch der Marschtruppen wurde gerügt. Da Averescu noch vor
wenigen Tagen seinem Oberkommando das freiwillige Aufgeben des
Sovejabeckens widerraten hatte, wurde der Zeitpunkt für diese Ma߬
nahme jetzt seinem Ermessen überlassen; denn nach der Gesamtlage
war eine Frontverkürzung, um die Südhälfte der 2. Armee noch recht¬
zeitig aus dem Sack herauszubringen, nicht mehr zu vermeiden. Averescu
traf Vorsorgen für ein Rückverlegen des IL Korps. Der Führer des