Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

" "" 1 
340 Die letzten Schlachten auf dem rumänischen Kriegsschauplatz 
Gen. Sacharow als oberster russischer Führer der Rumänischen Front 
abgelöst hatte (S. 218), am 30. Mai die vom König Ferdinand geneh¬ 
migten Weisungen aus. Im ganzen Befehlsbereich waren Angriffshand¬ 
lungen aufzunehmen, um den Gegner vollständig zu lähmen und im 
besonderen seine Streitkräfte im Raum Nämoloasa—Focs ani zu ver¬ 
nichten. Diese Hauptaufgabe wurde der rumänischen 1. Armee zuge¬ 
wiesen, die zwischen der 4. und der 6. Russenarmee in die Front zu 
rücken und die deutschen Wehrstellungen in der Richtung auf Rôjn*- 
nicu-Särat einzuschlagen hatte. Die südlich anschließende russische 
6. Armee sollte mit ihrem Westflügel bis zum Unterlauf des Buzeu an¬ 
greifen, den Rumänen die linke Flanke schützen und weiterhin wo¬ 
möglich auf Bräila vordringen. Rechts vom rumänischen Stoßkeil hatte 
die 4. Russenarmee die Mgr. Odobesci zu erobern und durch Vordringen 
bis an den Milcovbach die deutsche Stellung bei Focsani unhaltbar 
zu machen. Die rumänische 2. Armee hatte mit dem linken Flügel den 
Widerstand der Gruppe Gerok zu überwinden und dann nach Süden 
bis ins Putnatal vorzustoßen. Schließlich sollte die russische 9. Armee 
durch örtliche Vorstöße die k. u.k. 1. Armee fesseln und an der Abgabe 
von Reserven hemmen. Für den Beginn der Offensive wurde nach zwei¬ 
maliger Verschiebung der 22. Juli in Aussicht genommen1). 
In der Zwischenzeit betrieb man die Vorbereitungen mit großem 
Eifer. Die französische Militärmission unter Gen. Berthelot hatte das 
rumänische Heer neu aufgerichtet (S. 75) und nach den Erfahrungen 
des Westens in einer zeitgemäßen Fechtweise, im Zusammenspiel der 
Waffengattungen und im Gebrauch der neuartigen Kampfmittel unter¬ 
wiesen. Um die Schulung der Artillerie hatten sich auch russische Offi¬ 
ziere bemüht. Frankreich steuerte den Hauptteil des erforderlichen 
Kriegsgerätes bei. So schwang sich die 1916 zusammengebrochene 
Streitmacht des Königreiches wieder zu einem vollwertigen Kriegs¬ 
werkzeug empor. Auf den rumänischen Soldaten hatte der Niedergang 
bei den benachbarten Russen in keiner Weise abgefärbt; das neugekräf- 
tigte Heer war von bestem Geiste beseelt und begehrte, die erwor¬ 
benen Kenntnisse bei der Rückeroberung des Vaterlandes zu bezeugen2). 
Von den 15 Infanteriedivisionen waren bis zum Sommer 1917 zehn voll¬ 
kommen schlagbereit und wurden vom rumänischen Oberkommando 
*■) Kiritzesco, 305 ff — Winogradsky, 334 ff. — D a b i j a, IV, 19 ff. 
2) Kiritzesco, 281 ff. — Winogradsky, 279 ff., 309 ff., 328 ff. — 
B u j a c, Campagnes de l'armée roumaine (Paris 1933), 100 ff. — P é t a i n, Le drama 
roumain (Paris 1932), 140 ff.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.