Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Meinungsverschiedenheiten über Fortführung der Offensive 
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wollte ebenfalls in die Moldau, aber nur südlich vom Sereth, einbrechen 
und den Feind nach Südosten werfen, um ihn dann von Norden her 
zu umfassen. Doch es konnte nicht, wie GO. Böhim-Ermolli bei der 
Gegenoffensive von Zloczów, mit ausgiebigen Verstärkungen und mit 
einer gründlichen Vorbereitungsmöglichkeit rechnen. Überdies begann 
der Nachschub bereits zu stocken. Dias Heeresfrontkommando wollte 
sich daher zunächst mit eineim Stoß unmittelbar in die Flanke des vor 
dem Nordflügel der 1. Armee stehenden Feindes und mit dem Er¬ 
reichen des Sereth begnügen1). 
Als die k. u. k. Heeresleitung am 31. Juli dem Heeresfrontkommando 
den Befehl gab, mit dem XVII. und dem Karpathenkorps im Räume 
zwischen Pruth und Sereth vorzugehen und mit dem XXVI. Korps und 
der Gruppe Krauss die Richtung auf die Städte Sereth und Suczawa 
zu nehmen, da richtete das Heeresfrontkommando nach Baden die 
Bitte, die an die 7. Armee bereits ausgegebenen Anweisungen aufrecht 
halten zu dürfen. Denn ein auf allen Straßen südlich vom Sereth 
rasch angesetzter Angriff von sechs Infanterie- und drei Kavallerie¬ 
divisionen gegen die Linie Folti ceni—Le orda werde eher zum Ziele, 
führen, als ein Stoß mit engzusammengeballten Kräften von bloß fünf 
Infanteriedivisionen aus dem Räume südlich von Czernowitz. Die k. u. k. 
Heeresleitung stimmte dem jedoch nicht zu. Sie war der Auffassung, 
daß jetzt ein Vorgehen gegen den Feind vor der 1. Armee weniger 
dringend sei als eine Unterstützung des k. u. k. XVII. Korps, und befahl 
dem Erzherzog Joseph am 1. August nochmals, daß mit starkem linkem 
Flügel zwischen Sereth und Pruth vorgerückt werden müsse. GO. Kö ve ss 
wurde hierauf angewiesen, bereit zu sein, die Gruppen der 7. Armee 
mehr nach Norden zu führen, damit das Karpathenkorps nördlich der 
Stadt Sereth einschwenken könne. 
Die Vor marschkämpf e der k.u.k. 7. Armee 
Vor der k.u.k. 7.Armee hatten die Russen bis zum 30.Juli am 
Czeremosz und an der Moldawa gehalten (S. 319). Als sie diese Ab¬ 
schnitte preisgeben mußten, und als das XI. Korps ihrer 1. Armee zwi¬ 
schen Sereth und Pruth ostwärts bis an die Reichsgrenze wich, setzten 
das XXIII. und das XVIII. Korps dem Vorgehen des Gegners zunächst 
in der Linie Czudyn—Fräs,sin—Russisch Moldawitza—Kimpolung und 
*) K i s z 1 i n g, Sommerfeldzug 1917.
	        
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