Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Rückeroberung von Ostgalizien 
bei Zablotów den Prnth (S. 315) und erreichte tags darauf bei Russisch 
Banilla das Ostufer des Czeremosz. Das k. u. k. XVII. Korps drang 
unterdessen durch das PistynkataL auf Kuty vor. Die deutsche 200. ID. 
stieß über Uscie Putilla talwärts. Sie überwand am 29. bei Rostoki den 
Widerstand von Truppen des XXIII. Russenkorps und faßte tags darauf 
das XI. Korps bei Wiznitz in der Südflanke. Die am Unterlauf des 
Czeremosz überflügelten Russen wichen noch am 30. vormittags nach 
Osten; denn sie fürchteten, abgeschnitten zu werden. FML. Fabini folgte 
mit seinem Korps und mit der ihm nun zugeteilten 5. ID. dem Feinde 
auf dem Fuße. 
Die Kämpfe bis zur Wiedereroberung von Czernowitz 
(31. Juli bis 5. August) 
Am 29. Juli hatte Kerenski im Großen Hauptquartier zu Mohilew 
eine Besprechung mit den Oberbefehlshabern der Fronten abgehalten. 
Die Führer des russischen Heeres beschworen Kerenski, alle Soldaten- 
komitees abzuschaffen und die unbedingte Befehlsgewalt der Offiziere 
wieder herzustellen. Ein Entschluß wurde jedoch nicht gefaßt; denn die 
in Mohilew anwesenden Regierungsvertreter lehnten die vorgeschlagenen 
Maßnahmen zur Hebung der Manneszucht und des Kampfwillens ab1). 
Drei Tage nach dieser Konferenz wurde Gen. Brussilow seines Postens 
enthoben und Kornilow, der in den letzten Kriegshandlungen durch 
seine Tatkraft in den Vordergrund getreten war, zum Höchstkomman¬ 
dierenden ernannt. Nach diesem Wechsel in der Führung des russischen 
Heeres bekleideten in rascher Folge die Generale Balujew, Denikin und 
Wolodtschenko die Stelle des Oberbefehlshabers der Südwestfront. 
Die Kriegslage besserte sich für die Russen jedoch nicht, und die 
Ereignisse an der Südwestfront nahmen ihren verhängnisvollen Fort¬ 
gang. Ende Juli ermannte sich zwar die geschlagene 7. Armee unter 
Seliwatschew und die 8. Armee unter Tscheremisow am Grenzfluß Zbrucz 
zu neuem Widerstand. Südlich vom Dniester vermochten sich aber die 
Korps XXXIII, XVI und XII der 8#Russenarmee, die bei Nepolokoutz, 
bei Werenczanka und bei Doroschoutz den Vormarsch des Gegners auf 
Czernowitz aufhalten sollten, nicht zu behaupten. 
Während der äußerste Südflügel der Armee Tscheremisow auf den 
Höhen östlich von Sniatyn am 30. und am 31. Juli dem ihm verfolgen- 
1) K n o X, II., 667 f. — Zajontschkowskij, Feldzug 1917, 87 ff. — 
Spannocchi, 115 ff.
	        
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