Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

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Die Rückeroberung von Ostgalizien 
bei Smorgon begonnene russische Angriff sollte eingestellt werden, 
wenn er keinen raschen Erfolg brächte, und dafür das X. Korps von 
der Westfront nach Galicien entsendet werden. Aber nach dem schwe¬ 
ren Mißerfolge bei Smorgon weigerten sich die Truppen des X. Korps, 
den bedrängten Armeen in Galicien zu Hilfe zu kommen. Allerdings 
standen in Ostgalizien noch zwei Korps, das XLV. und das XXXIV. 
Korps, hinter der 7. Armee in Reserve. Diese beiden Korps sollten die 
zwischen der 7. und der 11. Armee aufgerissene Bresche schließen. 
Bevor sie jedoch das Kampffeld erreichten, brach neues Unheil über 
die Russen herein. 
Mit dem Durchbruche der russischen Front zwischen Sereth und 
Strypa hatte Prinz Leopold das erste Ziel der Gegenoffensive vollkom¬ 
men erreicht. Durch die nun anschließende Kriegshandlung sollte die 
westlich vom Sereth stehende russische Front nach Süden aufgerollt 
und der Feind bis zum Dniester und darüber hinaus bis zum Fuß der 
Waldkarpathen ins Wanken gebracht werden. 
Um die weiteren Kriegshandlungen in die gewollten Bahnen zu 
lenken, hielt der Prinz Leopold die Herausgabe von neuen Weisungen 
für notwendig. Nach Osten sollte der Angriff nicht über Tarnopol und 
die den Besitz der Stadt sichernden Höhen auf dem östlichen Sereth- 
ufer fortgeführt werden. Als Flankenschutz nach Nordosten hatten auf 
dem Westufer des Sereth die 2. GID. in der Gegend nordwestlich von 
Tarnopol, die 92. ID. beiderseits von Zaiosce und die k. u.k. 33. ID. 
noch weiter links, zwischen Ratyszcze und Zwyzyn, starke Feuerstellun¬ 
gen auszubauen und ausreichend zu besetzen. Hingegen war der Angriff 
mit starkem linkem Flügel und mit dem Schwergewicht in südöstlicher 
Richtung fortzusetzen. Die Südarmee und die 3. Armee sollten sich dem 
Vorgehen der Stoßgruppe des GdL Winckler anschließen, sobald der 
Feind vor ihrer Front zu weichen beginne. Dem rechten Flügel des 
Abschnittes Zloczów wurde als Vormarschziel Strusów am Sereth ge¬ 
geben, als Trennungslinie für die Verfolgung der Südarmee und der 
Armee Tersztyánszky der Dniester bestimmt. Dem Abschnitt Zloczów 
wurde ferner aufgetragen, bei der zu erwartenden Verengung des An¬ 
griffsstreifens Reserven zur Verfügung des Oberbefehlshabers auszu¬ 
scheiden. Schließlich war die am Südflügel der Armee Bothmer stehende 
75. RD. durch die deutsche 83. ID. abzulösen. Die erstgenannte mußte 
wegen des Einbruches der Russen bei Smorgon (S. 286) vom 23. Juli an 
in den Bereich der deutschen 10. Armee abtransportiert werden.
	        
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