Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Festhalten am Plane für den Durchbruch 
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bestimmte den 12. Juli für den Beginn des Gegenschlages bei Zborów. 
Demgegenüber hielt es GO. Böhm-Ermolli für ratsam, die Offensive 
erst mit völlig versammelten Kräften zu beginnen, zumal der Aufmarsch 
der Artillerie am 12. Juli noch nicht beendet und die schwere Artillerie - 
munition bis dahin noch nicht her angeschafft sein konnte. Diesen be¬ 
rechtigten Bedenken vermochte sich der Oberbefehlshaber Ost nicht zu 
verschließen und er setzte nun den 14, Juli für den Beginn des An¬ 
griffes fest. 
Eifrig rüstete die Führung zur Gegenoffensive. Da drohten in der 
zweiten Juliwoche die schwerwiegenden Ereignisse bei der k. u. k. S.Ar¬ 
mee die Pläne des Oberbefehlshabers Ost zunichte zu machen. Gelang 
es nicht, den Angriff der Russen südlich vom Dniester zum Stehen zu 
bringen, und ging der Rückzug der 3. Armee über die Lomnica weiter, 
so waren Stryj, der Hauptetappenort der Südarmee, und die für die 
Kriegsführung wichtigen Ölquellen von Drohobycz bedroht. In dieser 
Gefahr mußten die 8.bayr. RD. und die bayr. KD. sowie zwei von den 
sechs Divisionen (16. RD. und 20. ID.), die Ludendorff aus der schwer¬ 
ringenden Westfront gelöst hatte, um im Osten zur Offensive über¬ 
gehen zu können, nach Süden abgedreht werden. Überaus schwer fiel 
es dem GFM. Prinzen Leopold von Bayern, die bayr. KD. zum Stützen 
der Front der k. u. k. 3. Armee verwenden zu müssen. Er hatte diese mit 
besonderer Liebe ausgerüstete und durqh eine komb. KavBrig. sowie 
durch zwei Jägerbataillone verstärkte Division mit der Leibhusaren¬ 
brigade zu einem Kavalleriekorps vereinigen wollen, um es nach dem 
Durchbruche der feindlichen Front bei Zborów über den Sereth werfen 
und östlich des Flusses zu überholender Verfolgung nach Süden vor¬ 
gehen zu lassen. Nun stand er vor der Frage, ob man den Angriff bei 
Zloczow überhaupt werde durchführen können. Falls es nicht gelang, 
die 3. Armee durch die deutschen Verstärkungen zu stützen, dann mußte 
man vielleicht mit den bis zum 15. Juli in der Gegend von Zloczow ver¬ 
sammelten Truppen hinter der Front der Südarmee nach Süden ab¬ 
marschieren, um die über Kalusz vordringenden Russen in der Flanke 
anzufallen (S. 276). 
Trotz der schweren Krise, von der die k. u. k. 3. Armee heimge¬ 
sucht wurde, hielt der Oberbefehlshaber Ost an seinem ursprünglichen 
Plane fest, den Sereth entlang in die Flanke des südlich dieses Flusses 
stehenden Teiles des russischen Heeres vorzustoßen. Schon am 3. Juli 
hatte er als Ersatz für das bei Zborów eingesetzte Generalkmdo. LI das 
Generalkmdo. des Beskidenkorps bestimmt. Während der schweren 
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