Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

206 
Die Mai- und Junischlachten im Südwesten 
nordöstlicher Richtung in den Rücken des Mt. Ortigara vorstoßen sollte. 
Die als hintere Wellen eingeteilten Kompagnien des Bataillons III/57 
sollten sich nach dem Einbruch in der italienischen Stellung festsetzen, 
während die vorderen Wellen in einem Zuge in die alten öst.-ung. 
Stellungen an den Osthängen der beiden Ortigarakuppen vorzustoßen 
hatten. Der nördlichen und der mittleren Gruppe folgten noch drei 
Kompagnien des Bataillons 11/57 mit dem Auftrage, Munition und 
Handgranaten vorzubringen. 
Die Artillerie, deren Leitung Obst. Ritt. v. Romer der 18.FABrig. 
übernahm, hatte nach zusammengefaßtem kurzem Zerstörungsfeuer 
gegen die anzugreifenden Stellungen langsames, mit Gaswirkung ver¬ 
mischtes Sperrfeuer in die Niederung östlich vom Mt. Ortigara zu legen 
und die wichtigsten feindlichen Batterien zu vergasen. 
Das Artilleriefeuer begann nach Bereitstellung der Angriffsstaffel 
programmgemäß am 25. Juli um 2h 30 früh und war von überwältigen¬ 
der Wirkung. Hinter der Feuerwand arbeiteten sich die Angriffswellen 
an den feindlichen Drahtverhau heran und begannen dessen Zerstörung. 
Als um 2h40 das Feuer vorverlegt wurde, brachen die Sturmpatrouillen 
in die italienische Stellung auf dem Mt. Ortigara ein. Weniger glatt 
vollzog sich der Einbruch auf der Höhe -<¡>2071, wo einige unentwegt 
feuernde italienische Maschinengewehre und ein Flammenwerfer mehr¬ 
maligen Anlauf nötig machten, bis auch hier die Schützen an das Auf¬ 
räumen der Gräben gehen konnten. Der in unsere ehemalige Stellung 
auf dem Ostrande der Höhen forgesetzte Stoß traf hier auf mit Re¬ 
serven vollgepfropfte Gräben und Stollen. Durch das, vorangegangene 
Massenfeuer empfindlichen Verlusten ausgesetzt, streckten hier viele 
Hunderte von Italienern die Waffen, da das Sperrfeuer jede Rückzugs¬ 
möglichkeit verriegelte. 
Kaum hatten sich die Sieger in den zertrümmerten alten Stellungen 
notdürftig eingerichtet, als mit Tagesanbruch stärkstes italienisches Ver¬ 
geltungsfeuer niederhagelte und die während des Angriffs geringen 
Verluste auf ein Vielfaches steigerte. Auf der besonders ausgesetzten 
Höhe -<¡>2071 erreichten die Einbußen 50 v. H. des Standes, aber die 
Schützen harrten trotzdem aus. In den Abendstunden versuchte dann 
der Feind, mit Hilfe zusammengeraffter Reserven, die den Kaiser¬ 
schützen um ein Vielfaches überlegen waren1), in verzweifelten An¬ 
läufen das Schlachtenglück zu wenden, aber diese Versuche scheiterten 
1) Laut Ministero della guerr a, Alpini (Rom 1930), griffen am 
25. Juni wenigstens sieben Alpinibataillone an.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.