Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Die Vorboten des italienischen Ansturmes 
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Bataillonen der 11. Armee zuzuweisen, zumal für den äußersten Notfall 
der Zufluß von Teilen der einstweilen wegen Fleckfiebers in Kroatien 
kontumazierten 73. ID. in Aussicht gestellt worden war. 
In artilleristischer Hinsicht war das Möglichste geschehen, um den 
bedrohten Frontabschnitt durch Abgaben aus ruhigeren Bereichen der 
Heeresgruppe und durch Ausrüstung neuer Batterien zu stärken. Die 
Kampfpause in den zum Teil noch im Bergwinter steckenden übrigen 
Frontteilen Tirols erleichterte derartige Verschiebungen. 
Bis zum 9. Juni ergaben Beobachtung und Nachrichten ein ziemlich 
klares Bild über die Absichten des Feindes. Zahlreiche Überläufer 
berichteten fast übereinstimmend, daß der Angriff zwischen der Reichs¬ 
grenze und Asiago spätestens am 12. beginnen werde. Umfangreiche 
neugeschaffene Zeltlager, große Lagerfeuer, sehr lebhafter nächtlicher 
Kraftwagenverkehr hinter der feindlichen Front, das Auffahren und Ein- 
schießen zahlreicher neuer Batterien, die am 6. Juni einsetzende italie¬ 
nische Luftsperre, verbunden mit einem Fliegereinbruch nach Trient 
und Bozen, waren unverkennbare Anzeichen des Bevorstehenden, die 
durch die mitgelesenen Funksprüche ergänzt wurden. Die auf dem glei¬ 
chen Wege ermittelte Ausgabe des italienischen Angriffsbefehles an alle 
vier Korpskommandos der 6. Armee ließ den großangelegten Umfang 
des Unternehmens erkennen. Vor allem schienen aber die auf dem 
Nordteil der Hochfläche von Asiago stehenden Divisionen des k. u. k. 
III. Korps, die 6. ID. und die 22. SchD., überaus bedroht zu sein. Die 
Hoffnungen der Italiener, den Gegner überraschen zu können, waren 
zunichte geworden, weil sie für die Geheimhaltung ihrer Pläne zu wenig 
vorgesorgt hatten. 
Kampfraum und Kräftevergleich 
Die Hochfläche von Asiago steigt an ihrem Nordrande, dem so¬ 
genannten Grenzkamm — hier zog sich die Reichsgrenze hin — zu 
ihrer größten Höhe an. Ihr nördlicher Abfall stellt sich, vom Suganertal 
aus besehen, vielfach wie eine mehr als 1000 m hohe Felsmauer dar. 
Der im Mai 1916 von den öst.-ung. Angreifern gewonnene Ostteil des 
Kammes bis zum österreichischen Grenzzwickel der Barricata war bald 
darauf im Juni nach hartnäckigen Kämpfen wieder geräumt worden 
(Bd. IV, S. 667 ff.). Die Italiener hatten in der Folge die von ihnen be¬ 
setzte C. Maora zu einem mächtigen Bollwerk und Verbindungsknoten 
ihrer Front auf der Hochfläche mit jener im Suganertale ausgestaltet..
	        
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