Volltext: Das Kriegsjahr 1917 ; 6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ; (6. Das Kriegsjahr 1917 ; [Textbd.] ;)

Wechselvolles Ringen beim XXIII. Korps 
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persönlich. Vor-<¡>-247 stoßen wir auf Italiener. Kurzes Feuer — begei¬ 
stertes Darauflosgehen meiner Leute. Durchbruch! Mehrere hundert 
Italiener werfen die Waffen weg und ergeben sich. Sofortige Aufnahme 
der Verfolgung. Kote 241 in Sturm genommen. Italiener ergeben sich. 
Meine Leute sind kaum mehr zu zügeln. Sie wollen bis in die gestern 
aufgegebene Stellung vorwärts gehen. Ich halte sie zurück, weil wir 
weit vorgeprellt sind und keine Verbindung haben. Es ist heller Tag 
geworden. Schwere Granaten schlagen um uns ein. Es ist ein Massen¬ 
feuer, wie ich es noch nie erlebt habe. Auch hinter uns bersten die 
Geschosse. Wir können uns nicht rühren. Um 7h feindlicher Angriff. 
Wir wehren ihn ab. Ich habe nur mehr ein Maschinengewehr. Neuer¬ 
liches Massenfeuer über uns. Es gibt keine Deckungen. Die Mannschaft 
verkriecht sich, wird getötet, verwundet. Ich liege mit einigen Leuten 
in einem Sprengtrichter auf Kote 241. Eine Granate schlägt ganz knapp 
neben mir ein und verschüttet einige Leute. Wir graben sie aus und 
verlassen die Grube. Gegen llh läßt das Feuer nach. Ich will die Mann¬ 
schaft sammeln, doch es ist vergeblich. Plötzlich taucht die italienische 
Infanterie auf. Es fallen einige Schüsse — ich finde mich in einem ita¬ 
lienischen Lazarett wieder1)." 
Zu Mittag waren die vielgenannten Höhen im Besitz des IR. 37. 
Zu dieser Zeit stellte sich die 17. IBrig., Oberst Chwostek, bei Selo 
zum Vorgehen bereit. Sie hatte in der Früh beim Korpskommando den 
Befehl erhalten, mit dem linken Flügel über Höhe-<¡>235 auf Lukatic 
durchzustoßen. Als die Brigade die Bewegung antrat, ging eben ein 
mörderischer Eisenhagel über die vor ihr liegenden Höhen nieder, und 
bald darauf wich das IR. 37 zurück. Jetzt warfen sich die Bataillone 
der 17. IBrig. auf den nachdrängenden Feind und eroberten gemeinsam 
mit den Resten des genannten Regimentes die Höhe zurück; doch auch 
def Feind setzte frische Kräfte in den Kampf, der mit aller Erbitterung 
bis zum Abend weitergeführt wurde. 
Gleichzeitig mit diesem schweren Ringen um die Korpsmitte gin¬ 
gen scharfe Kämpfe um die Flondarstellung einher. Hier stemmten sich 
die sehr gelichteten Reihen der 16. ID. dem Feinde entgegen, der kurz 
vor Mittag mit starken Kräften vorging. Zunächst gelang es den Ita¬ 
lienern, in der Furche von J.amiano bis Klarici durchzustoßen. Ein 
Gegenangriff, der auf Befehl des Korpskommandos von den Bataillonen 
III/bh. 3 der 28. ID. und 1/91 der 17. IBrig. durchgeführt wurde, brachte 
den Wiedergewinn der lc-Linie. Nach mehrstündiger Vorbereitung 
!) Aus einem vom Gdl. Schenk zur Verfügung gestellten Brief.
	        
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