Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Erstürmung der äußeren Verteidigungslinie von Durazno 
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auf Durazzo längs der Straße weiterzuführen, zunichte wurde. Auch war 
der Schwerpunkt des weiteren Angriffes nunmehr auf die im Küsten¬ 
streifen westlich vom Arsen unter Obst. Farkas angesetzten Kräfte über¬ 
gegangen. Auf dem äußersten Flügel dieser Kampfgruppe hatte Hptm. 
Hässler mit seinen Albanern schon frühzeitig und ganz überraschend den 
Skam erstürmt. Bald darauf mußte der Feind auch seine anschließenden 
Stellungen auf Skalnjuri der Gruppe Zloch überlassen. Weiter östlich, 
bis an den Arsen, gerieten die Italiener aber erst kurz nach Mittag ins 
Wanken, worauf sie sich vor den anstürmenden Gruppen der 20. LstGb- 
Brig. überraschend schnell loslösten. 
Da zur Stunde der Hauptangriff der Nachbargruppen am Arsen be¬ 
reits zum Stehen gekommen war, entschloß sich Obst. Farkas, die ganze 
Last des weiteren Angriffes auf sich zu nehmen und unverzüglich auf 
Durazzo nachzustoßen. 
Obwohl die Verfolgung ungesäumt aufgenommen wurde, konnten 
die abflutenden Italiener von den im unübersichtlichen Gelände bald 
zerrissenen Verbänden nirgends mehr gefaßt werden; auch der lockende 
Versuch, die erst halbverbrannte Knetabrücke zu überschreiten, schei¬ 
terte am feindlichen Maschinengewehrfeuer. 
Die italienischen Truppen, die beim allgemeinen Rückzug auch 
über die bei Rastbul-Sinavlas vorbereiteten Rückhaltstellungen hinaus 
gewichen waren, standen schon abends an der inneren Uferlinie der 
Halbinsel von Durazzo und schanzten auf den schmalen Landverbin¬ 
dungen beiderseits des Strandsees Kneta Durcit. In dieser fast isolierten 
Lage konnte die Verteidigung wenigstens noch mit der abstoßenden 
Wirkung der überlegenen Schiffsartillerie rechnen, wogegen ein weiterer 
Widerstand auf dem Festlande die bereits unvermeidlich gewordene 
Einschiffung nur gefährdet hätte. Zum erlösenden Befehle hiezu mußte 
sich die römische Regierung noch am 23. Februar entschließen, worauf 
Gen. Ferrerò bereits in der folgenden Nacht von der geschützten West¬ 
küste der Halbinsel aus die Räumung einleitete. 
Bei der 63. ID. hatte sich die Lage während der Nacht auf den 
24. nur unwesentlich geändert, da sämtliche am rechten Ufer des Arsen 
angesetzten Kräfte durch dieses Flußhindernis aufgehalten wurden. Erst 
am Morgen konnte die Mittelgruppe auf dem linken Ufer gesammelt 
werden. Sie wurde aber vom Divisionär als Reserve zurückbehalten; 
nur ihre Artillerie wurde dem Obst. Farkas zur Verfügung gestellt, der 
sich bis Mittag auf der Gelände welle von Rastbul-Sinavlas zum gewalt¬ 
samen Nachstoß bereitstellte.
	        
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