Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Eroberung von Montenegro und von Nordalbanien 
Barzes, wo am 11. ein italienischer Angriff mühelos abgewiesen werden 
konnte. Bis 14. Februar hatten alle Teile dieser durch Abteilungen der 
14. GbBrig. verstärkten Brigade aufgeschlossen und standen in breiter 
Front auf den rechten Talhöhen des Arsen von Ruskuli bis Mali Barges 
den Italienern gegenüber, während die vordersten Truppen der 210. Lst- 
IBrig. bis Larusku nachgerückt waren. Von den nachfolgenden Verbänden 
der 47. ID. erreichten an diesem Tage die 20. LstGbBrig. Alessio und die 
Masse der 14. GbBrig. Skutari. Die von Prizren über Fani—Orosi auf 
Kruja anrückende 2. GbBrig. stand mit ihrem vorgeschobenenDetachement 
bereits an der Kampflinie bei Preza. Auch die erste kampffähige, bei¬ 
läufig sechshundert Mann starke Albanergruppe konnte, vonHptm.Hässler 
befehligt, über Tirana bis auf die Höhen nördlich von Kavaja vorgeführt 
werden; als sich dieser Ort am 16. Februar ergab, war die italienische 
Stellung vor Durazzo zu Land vollkommen umschlossen. 
Die feindliche Hauptwiderstandslinie1) verlief vom linken Mün¬ 
dungsufer des Arsen flußaufwärts bis an die Hügel von Bazar Sjak, 
dann, über diese als Brückenkopf beiderseits der Straße nach Tirana 
vorspringend, bis gegenüber Res und wieder vom linken Flußufer über 
Teke Aleksit bis auf den Strandfelsen Skam (Sasso Bianco). Hier hatte 
auch eine Rückhaltstellung auf den Bodenwellen zwischen dem Arsen 
und den Lagunen Flügelanlehnung. Außerdem waren die schmalen Land¬ 
verbindungen der Halbinsel Durazzo beiderseits der Lagune Kneta Durcit 
durch Schanzen gesichert. 
Die Lage der italienischen Besatzung von Durazzo war sicherlich 
¿licht günstig, da die Brigade Savona nur einen so beschränkten Raum 
festhalten konnte, daß der von der Seeseite ohnehin schon gefährdete 
Hafen nunmehr auch vom Festlande bedroht bleiben mußte und ande¬ 
rerseits ein rechtzeitiger Entsatz zu Lande, von Valona aus, wegen 
der drohenden Flankenstellung der bulgarischen Streitkräfte am oberen 
Skumbi kaum in Betracht kam. Überdies konnte der gewagte militäri¬ 
sche Einsatz mit den erhofften politischen Erfolgen in Albanien nicht 
mehr in Einklang gebracht werden, da sich die Scharen Essad 
Paschas bis auf geringe Reste verlaufen hatten, dieser eigennützige, bei 
seinen Landsleuten unbeliebte Großgrundbesitzer sein Spiel selbst ver¬ 
loren gab und bereits am 12. Februar um rasche Einschiffung2) bat. 
Gerade dieser Umschwung war es, der den italienischen Konsul in 
*) R a V e n n i, Cenni sull'azione italiana in Albania dal 1914 al 1918 (Revista 
militare italiana, 1931, Heft 7 und 8). 
2) Cadorna, Altre pagine, 163 ff.
	        
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