Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Albanien als Operationsgebiet 
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Gangbarkeit wenigstens in den Niederungen fast vollständig. Immer 
größere Flächen treten unter Wasser, und auch die nicht überschwemmten 
Teile werden derart aufgeweicht, daß ein dauerndes Freilager unmöglich 
wird. Der Verkehr ist dann hauptsächlich nur mehr auf die sandigen 
und vielfach überhöhten Flußufer beschränkt, indes die meisten Weg¬ 
strecken des Tieflandes geradezu kaum überwindbare Hindernisse werden. 
Diesen Wegverhältnissen entsprach auch die gegenwärtige Gruppie¬ 
rung der 63. ID. mit je einer Brigade bei Kruja und bei Alessio. Beide 
Brigaden waren notgedrungen auf die einzige durchlaufende Marsch¬ 
linie gesetzt, die bald einem grundlosen Schlammstreifen glich, teil¬ 
weise ganz unter Wasser stand und, meist zwischen Sümpfen und steilen 
Bergfüßen dahinführend, jede Entfaltung, ja selbst die Entsendung von 
Seitenhuten ausschloß. Von selbst ergab sich die Nötigung, auch die 
nachfolgenden Brigaden der 47. ID. auf diese Marschlinie zu weisen, 
die sich sogar die Übersetzung des hochangeschwollenen Mati immer 
wieder von neuem erzwingen mußten, abgesehen von den Schwierig¬ 
keiten, die der Nachschub auch schon bisher zu überwinden hatte. 
Als nun der vorerwähnte Befehl der Heeresleitung beim 3. Armee- 
kmdo. einlangte, wies dieses den FML. Sorsich an, mit der 210.und der 
211. LstlBrig., der 20. LstGbBrig., der 14. GbBrig. und den Albaner¬ 
gruppen Durazzo zu nehmen und hiezu die Letztgenannten über Kruja 
gegen Tirana und Kavaja umfassend anzusetzen. 
Die italienische Besatzung von Durazzo bestand zur Zeit aus der 
Brigade Savona, einem Bataillon Territorialmiliz, zwei Gebirgsbatte- 
rien, 14 Feldkanonen und vier 12 cm-Geschützenx). Nach den Wei¬ 
sungen vom 30. Jänner (S. 64) sollte die Räumung zunächst wohl 
vorbereitet, aber erst unter drohendem Druck des Gegners vollzogen 
werden; mit der schwierigen Aufgabe, den richtigen Zeitpunkt für 
das Aufgeben des Hafens wahrzunehmen, wurde Gen. Ferrerò betraut. 
Jedenfalls v/aren Einschiffung und Abschub der serbischen Heeresreste 
zu decken, was unter großen Schwierigkeiten bis 9. Februar gelang. 
Mittlerweile hatten die Vortruppen der 63. ID., FML. Sorsich, die 
Höhen im Küstengebiet zwischen Ismi und Arsen kampflos erreicht 
und am 9. Februar Tirana besetzt, das von Abteilungen der Timok- 
armeegruppe erst zwei Tage zuvor geräumt worden war2). Dazwischen 
wandte sich die Masse der 211. LstlBrig. aus dem Räume Preza—Vorrà 
gegen Durazzo und gewann die das Gebiet beherrschende Höhe Mali 
*) Cadorna, Altre pagine, 162. 
2) Serb. Gstb. W., XIV, 286. 
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