Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Eroberung von Montenegro und von Nordalbanien 
liehe Verhandlungen mit dem Gegner einwilligen. Die Serben hatten 
unterdessen ihre noch auf montenegrinischem Boden stehende Artillerie¬ 
mannschaft (S. 39) ohne Geschütze und Bespannungen nach Skutari ab¬ 
gezogen. König Nikola wollte diese Maßnahme noch verzögern, bis die 
Antwort des Kaisers Franz Joseph I. auf einen Brief eingetroffen sein 
würde, in dem der König um einen „ehrenvollen Frieden" gebeten hatte. 
Gleichzeitig mit diesem Handschreiben des Königs war beim Kmdo. 
der 47. ID. in Njegusi am 13. Jänner abends ein neuerliches Friedens¬ 
angebot der montenegrinischen Regierung eingelangt. Sowohl der Kaiser 
Franz Joseph wie auch das Ministerium des Äußern machten in ihren 
Antwortschreiben die Einleitung der Friedensverhandlungen von der Er¬ 
füllung der bereits von der Heeresleitung gestellten Bedingungen (S. 53) 
abhängig; diese wurden aus Teschen am 15. Jänner nochmals und un¬ 
verändert im Wege des 3. Armee kmdos. dem montenegrinischen Ober¬ 
befehlshaber übermittelt. 
Bis zu diesem Tage erfuhr die allgemeine Lage keine wesentliche 
Veränderung. Die einzelnen Kampftruppen des Kommandierenden Ge¬ 
nerals rückten in die bereits am 13. von ihren Vortruppen erreichten 
Räume und schoben ihre Aufklärer ohne nennenswerten Widerstand auf 
einen Tagmarsch vor. 
Im nordöstlichen Montenegro dagegen hielt die feindliche Abwehr 
noch ungebrochen an. Während die Höhen im Mündungswinkel der Bi- 
strica südwestlich von Berane von einem Bataillon der 18. GbBrig. erst 
am 14. erstürmt werden konnten, hatten sich die vorgeschobenen Ab¬ 
teilungen der 9. GbBrig. im Quellgebiete der Bistrica Pejs noch immer 
feindlicher Angriff zu erwehren. Auch der Vertreter Serbiens bei der 
montenegrinische Heeresleitung, Gen. Jankovic, meldete am 15. Jän¬ 
ner1) seiner Regierung, daß eine sichtliche Besserung der Lage der 
verbündeten Streitkräfte eingetreten sei; er hielt bei entsprechender 
Versorgung der Truppen sogar noch einen Gegenangriff für durchaus 
möglich und erfolgversprechend. 
Die Ereignisse bis zur Waffenstreckung des 
montenegrinischen Heeres 
Auf Grund der Beurteilung der beiderseitigen Lage stimmte die 
Heeresleitung auch den weiteren Absichten des 3. Armeekmdos. voll¬ 
kommen zu. Darnach war anzustreben, tunlichst starke Kräfte von der 
!) Serb. Gstb. W., XIV, 113.
	        
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