Volltext: Die Ereignisse von Jänner bis Ende Juli 4 : Das Kriegsjahr 1916 1 [Textbd.] (4 : Das Kriegsjahr 1916 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Teilweise Windstille beeinträchtigt das Gasabblasen 
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Fortsetzung der Vorstöße des Feindes, den Gasangriff bei entsprechen¬ 
der Wetterlage unbedingt durchzuführen, und ordnete um 10h abends 
die Annahme der Bereitschaftsgruppierung an. Diesem Befehle folgte, 
da das Wetter weiter günstig war, kurz nach Mitternacht der Alarm¬ 
befehl des Gruppenkmdos., und bis 4hl5 früh hatten die Truppen die 
Ausgangslage zum Angriff bezogen. 
Der Morgen des 29. Juni war angebrochen und kündigte einen 
klaren, heißen Sommertag an. Da lief um 4h 20 die Meldung ein, daß in 
der Ebene nördlich der Wippach eine verhängnisvolle vollständige Wind¬ 
stille eingetreten sei. Dadurch war das Abblasen der Hälfte aller Gas¬ 
batterien unmöglich geworden, und es mußte daher die für den Haupt¬ 
angriff ausschlaggebende Teilunternehmung gegen die vom jenseitigen 
Isonzoufer besonders empfindlich gegen den Mt. S. Michele wirkenden 
Batterien und Minenwerfer unterbleiben. Damit war der angestrebte 
Erfolg in Frage gestellt, denn es war nun nicht mehr möglich, den 
Feind im Abschnitte zwischen der Wippach und Sdraussina über den 
Fluß zurückwerfen. Das VII. Korpskmdo. war vor den Entschluß ge¬ 
stellt, den Angriff zu verschieben oder sich für ein Unternehmen zu 
entscheiden, dessen Ziel nur in geringfügigen Verbesserungen der Stel¬ 
lungen und in einer ausgiebigen Schädigung des Feindes bestehen 
konnte. Da im ersteren Falle die Gefahr bestand, daß dem Feind bei 
Fortsetzung seiner Vorstöße unsere Vorbereitungen zum Gasangriffe 
nicht verborgen bleiben und bei einer Beschädigung der Gasflaschen die 
eigenen Truppen gefährdet sein würden, befahl das Korpskmdo. um 5h 
früh, als der Wind sich auf der Karsthochfläche in die günstigste Rich¬ 
tung gedreht hatte, das Raketenzeichen für den Beginn des Angriffes 
zu geben, nachdem die Unterführer über die bedeutsame Einschränkung 
der Angriffsziele unterrichtet worden waren. 
Wegen des leichten Nebels auf den Höhen und der fortgeschritte¬ 
nen Tageshelle waren die Raketensignale nicht überall wahrgenommen 
worden. Da auch die zerschossenen Verbindungen nur zum Teil ver¬ 
wendbar waren, erfolgte das Abblasen der Gasfront nicht gleichzeitig, 
sondern dauerte von 5hl5 bis 5h40. Bei der Nähe der beiderseitigen 
Stellungen und den Lücken in der Gasangriffsfront schlössen sich die 
abgeblasenen Gasschwaden meist erst hinter den vordersten italienischen 
Linien zu einer zusammenhängenden dichten Wolke. Kurz nach dem 
Abblasen des Gases trat die Angriffsgruppe die Vorbewegung an. Durch 
einen Befehl des Armeekmdos., der „jedes Anrennen gegen eine durch 
die Wirkung des Gases nicht völlig gebrochene Front" verbot und das
	        
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